Fünf Badegäste gebissen
Polizei erschießt aggressiven Zwei-Meter-Wels

21.06.2025, 23:45 Uhr

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Ein riesiger Fisch terrorisiert Badegäste im mittelfränkischen Brombachsee: Immer wieder greift er Schwimmende an – bis die Wasserwacht schließlich die Polizei alarmiert.

Ein aggressiver, über zwei Meter langer Fisch hat in einem Badesee im bayerischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen mindestens fünf Badegäste verletzt. Ein Polizist erschoss den Riesenwels schließlich mit seiner Dienstpistole, wie die Polizei berichtete. Nach Angaben der Beamten war das Tier rund 90 Kilogramm schwer.

Der aggressive Fisch war am späten Freitagnachmittag im Brombachsee auffällig geworden. Er habe sich längere Zeit im Bereich einer Schwimminsel aufgehalten, sei sehr angriffslustig gewesen und habe immer wieder Badegäste angegriffen, berichteten die Polizisten. Die Bisswunden der Schwimmer versorgten Rettungskräfte des Roten Kreuzes vor Ort.

Weil das Riesentier keine Ruhe gab, alarmierte die Wasserwacht die Polizei. Die Beamten sperrten zunächst den Badebereich, um weitere Angriffe zu vermeiden. Weil der aggressive Fisch als Sicherheitsrisiko für die Badegäste und für Besucher eines am See stattfindenden Musikfestivals eingeschätzt wurde, beschlossen die Einsatzkräfte, das Tier zu töten. Ein Polizeibeamter schoss mit seiner Dienstpistole auf den Wels. Zwei Angler, die hinzugezogen wurden, bargen den 90-Kilo-Fisch später mit einem Boot aus dem See. Erst danach konnte der Badebereich wieder freigegeben werden, berichtet die Polizei.

Welse können extrem groß werden. Sie wachsen ihr Leben lang und können bis zu 70 Jahre alt werden. Die Fische mögen es warm, der Klimawandel begünstigt also ihre Ausbreitung. Forscher rechnen damit, dass Exemplare von 1,50 Metern Länge und mehr künftig überall in Deutschland vorkommen werden. Aggressive Exemplare sorgen immer mal wieder für Aufsehen. In nordrhein-westfälischen Mönchengladbach etwa erlangte vor über 20 Jahren ein Fisch unter dem Namen „Kuno, der Killerwels“ international mediale Berühmtheit. Dem Tier wurde damals nachgesagt, es habe einen jungen Rauhaardackel verschluckt. 2003 wurde dann ein Wels in dem besagten Teich in Mönchengladbach tot auf dem Wasser treibend entdeckt – schnell ging man davon aus, dass es „Kuno“ war. Der Fisch wurde ausgestopft und in ein Museum gestellt.