Zuerst veröffentlicht am
21/06/2025 – 6:00 MESZ

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Die Europäische Investitionsbank (EIB) baut ihre Rolle als finanzieller Arm der Europäischen Union weiter aus. 100 Milliarden Euro möchte sie noch in diesem JAhr in Verteidigung und Sicherheit investieren – ein neuer Rekord. Damit verdreifacht ihre Ausgaben für diese Bereiche.

Die Zentralbank plant 3,5 Prozent ihrer gesamten Finanzierungen im militärischen Bereich einzusetzen. Die Bank spricht von 32 Vorzeigeprojekten, die geplant sind – ein eindeutiges Zeichen für einen Paradigmenwechsel bei der Bank.

Für eine finanzielle Unterstützung können sich alle Unternehmen in der EU bewerben: ob öffentlich oder private, groß oder klein. „Wir finanzieren den öffentlichen Sektor, wenn es um die Infrastruktur von großen Militärkasernen geht. Erst diese Woche haben wir grünes Licht für die Finanzierung einer sehr wichtigen Infrastruktur in Litauen erhalten, einer Militärkaserne, die eine Brigade der Bundeswehr ganz in der Nähe der belarussischen Grenze beherbergen wird“, erklärte EIB-Präsidentin Nadia Calviño.

„Wir finanzieren auch große Privatunternehmen im Rahmen von Forschungs- und Entwicklungsprogrammen für Innovationen und industrielle Kapazitäten“, fuhr sie fort.

Die Spanierin sagte auch, dass sie mit der Europäischen Kommission zusammenarbeitet, um andere militärische Schlüsselinfrastrukturen zu identifizieren.

Klima und Sicherheit zusammen gedacht

Das Engagement im Verteidigungsbereich bedeutet jedoch nicht, dass sich die EIB komplett umorientiert. Klima und saubere Energie bleiben weiterhin Prioritäten. Für die EIB geht der Klimaschutz Hand in Hand mit der europäischen Sicherheit.

Deshalb soll es auch ein neues Investitionsprogramm für Technologie und Innovation geben: TechEU. Bis 2027 sollen 70 Milliarden Euro bereitgestellt werden. Außerdem soll privates Kapital herangezogen werden, um Investitionen in Höhe von mindestens 250 Milliarden Euro zu generieren. Die erste Finanzierung aus dem TechEU-Programm ist für saubere Industrien bestimmt.

„Das betrifft Produkte, die für den Aufbau von Energienetzen benötigt werden. Das betrifft Garantien für Innovatoren im Bereich der sauberen Technologien. Dazu gehört auch die Unterstützung der Windkraftindustrie und der Einsatz von Stromabnahmevereinbarungen, die für die Stabilisierung der Energiepreise für die großen europäischen Industrien von entscheidender Bedeutung sind“, so Calviño. Der grüne Übergang und die Technologie würden auch strategischen Unabhängigkeit der EU beitragen.