22.06.2025

Ukraine-Krieg im Liveticker
+++ 08:15 Putins Berater: Treffen mit Trump nicht auf Tagesordnung +++

Ein direktes Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin stehen derzeit offenbar nicht zur Debatte. Gegenseitige Besuche in den jeweiligen Ländern stünden derzeit nicht auf der Tagesordnung, sagte Putins Berater Juri Uschakow gegenüber der russischen Agentur Tass. Auf die Frage, ob ein mögliches Treffen der beiden Staats- und Regierungschefs in einem Drittland stattfinden könnte, antwortete er: „Das ist noch unklar. Es wird davon abhängen, worüber sich die Seiten einigen. Aber bisher diskutiert niemand überhaupt etwas darüber.“

+++ 07:20 Investments in Rüstungsbranche werden seit 2022 offenbar weniger kritisch gesehen +++
Geld verdienen mit Waffen und Krieg? Eine knappe Mehrheit der Bundesbürger hat laut einer Umfrage keine moralischen Probleme damit. Gut 56 Prozent der Befragten findet private Investments in die Rüstungsbranche vertretbar, zeigt eine Studie des Vergleichsportals Verivox. Demnach finden es 21,4 Prozent der Befragten „auf jeden Fall vertretbar“, wenn Privatanleger ihr Geld in Unternehmen investieren, die Rüstungsgüter herstellen. 34,9 Prozent halten das für „eher vertretbar“.

Demgegenüber finden fast 31 Prozent private Rüstungsinvestments „eher verwerflich“. Fast 13 Prozent lehnen sie entschieden ab, zeigt die Umfrage, für die Meinungsforschungsinstitut Innofact im Mai 1.012 Menschen befragt. „Ob es legitim ist, wenn Privatanleger mit Investments bei Waffenherstellern selbst Geld verdienen wollen, ist auch heute noch umstritten“, sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. „Aber die Mehrheitsverhältnisse haben sich gedreht“. In einer Verivox-Umfrage von 2022 vor dem russischen Überfall auf die Ukraine hatten noch 53 Prozent Bedenken gegen Investments in Rüstungsfirmen. Seit dem Ukraine-Krieg sind Aktien von Rüstungsunternehmen immens gestiegen. Die Aussicht auf höhere staatliche Verteidigungsausgaben hat viele der Papiere auf Rekordstände getrieben.

+++ 06:27 Kreml: Dutzende ukrainische Drohnen über Kasachstan entdeckt +++
Moskau kritisiert den angeblichen Flug ukrainischer Drohnen durch den kasachischen Luftraum für Angriffe gegen Russland. „Am 19. und 20. Juni registrierte Russland den Flug mehrerer Dutzend ukrainischer Drohnen über der kasachischen Region Westkasachstan, offenbar mit dem Ziel, Angriffe in Russland zu starten“, zitiert die russische Agentur Tass die Außenministeriumssprecherin Maria Sacharowa. „Wir verurteilen solche Aktionen gegen unseren Verbündeten [Kasachstan] aufs Schärfste“, erklärt sie. Ob die Behauptungen zu den Drohnenflügen zutreffen, ist unabhängig bislang nicht bestätigt. „Die Ereignisse zeigen einmal mehr die Prinzipienlosigkeit der Neonazi-Diktatur in Kiew“, so Sacharowa. „Ihre Führer, die die territoriale Integrität der Ukraine in den Vordergrund stellen, sind gegenüber der territorialen Integrität anderer Länder, die sie zunehmend verletzen, gleichgültig“, sagt die Sprecherin des Kremls, der die Ukraine seit mehr als drei Jahren mit einem vollumfänglichen Angriffskrieg überzieht.

+++ 05:08 17-Jähriger stirbt bei russischem Angriff +++
Bei russischen Angriffen in der Ukraine sind nach Behördenangaben mindestens zwei Menschen getötet worden. Die Attacken trafen demnach die Städte Slowjansk und Kramatorsk im Osten sowie Nischyn im Norden des Landes. In Slowjansk soll das Todesopfer erst 17 Jahre alt gewesen sein. Laut dem Militärgouverneur der Region Donezk, Wadym Filaschkin, wurden durch den Luftangriff 32 Privathäuser und vier Hochhäuser beschädigt. Filaschkin ruft die Bevölkerung dazu auf, die Region Donezk zu verlassen und sich in sichere Regionen des Landes zu begeben. Russland hat derweil die Einnahme eines weiteren Dorfes in der Region gemeldet.

+++ 23:56 Russische Angriffe auf Wohnhäuser in Kramatorsk und Sumy +++
Bei einem russischen Angriff auf Kramatorsk in der Donezk-Region ist ein Mehrfamilienhaus getroffen worden. Der Leiter der Militärverwaltung spricht von mehreren Verletzten. Mindestens eine Person könnte noch unter den Trümmern eingeschlossen sein. Weitere russische Angriffe werden aus Sumy gemeldet. Am Stadtrand sollen mehrere ballistische Raketen eingeschlagen sein. Mehrere Privathäuser wurden beschädigt.

+++ 21:55 Ukraine-Geheimdienst gibt Einblick in Putins verbliebenes Raketenarsenal +++
Nach Erkenntnissen des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR verfügte Russland zum Stand 15. Juni über 1950 Raketen verschiedenen Typs. Hinzukommen tausende Angriffsdrohnen vom Typ Shahed-136, wie RBC-Ukraine unter Berufung auf den Geheimdienst berichtet.

Demnach kalkuliert der HUR das verbliebene russische Raketenarsenal wie folgt:

  • bis zu 5500 ballistische Raketen vom Typ Iskander-M
  • bis zu 300 Marschflugkörper vom Typ Iskander-K
  • bis zu 260 Marschflugkörper vom Typ Kh-101
  • bis zu 280 Marschflugkörper vom Typ Kh-22/Kh-32
  • mehr als 400 Marschflugkörper vom Typ 3M14-Kalibr
  • bis zu 15 Überschall-Raketen vom Typ Kinshal

Jeden Monat baue Russland von allen gelisteten Typen zwischen 10 und 60 neue Raketen, insgesamt rund 200 pro Monat.

+++ 21:14 Russland beschießt Wohngebiet und tötet ukrainischen Zivilisten +++
Am Samstagabend attackiert Russland die Kleinstadt Nischyn nordwestlich von Kiew. Bürgermeister Oleksandr Kodola informierte auf Facebook über zehn Detonationen, ausgelöst von einschlagenden Shahed-Drohnen. Später gibt die Militärverwaltung des Oblast Tschernihiw bekannt, dass ein Wohnhaus getroffen und ein Mann getötet wurde. Bilder zeigen ein einfaches Wohnhaus, das nach einem Einschlag durch das Dach weitgehend zerstört ist. Während Bürgermeister Kodola in einem weiteren Facebook-Eintrag darum bat, Luftalarme ernstzunehmen, finden sich unter seinen Beiträgen die Kommentare zahlreicher anderer Nutzer – offenbar Einwohner von Nischyn – die geschlossene Luftschutzräume anprangern oder Luftschutzräume in nicht ordnungsgemäßem Zustand.

+++ 20:12 Ukraine lässt selbst entwickelte Boden-Drohne auf die Front los +++
Seit Jahren entwickeln und bauen die Ukrainer ihr Kriegsgerät in immer größeren Umfang selbst. Wie das Portal „Kyiv Independent“ berichtet, hat nun die nächste Generation selbst entwickelter Boden-Drohnen vom Verteidigungsministerium die Zulassung für den Fronteinsatz freigegeben. Das Modell „Termit“ kann dem Artikel zufolge mehrere Dutzend Kilometer weit fahren und bis zu 300 Kilo Gewicht tragen. Damit ist „Termit“ mit entsprechenden Aufbauten genauso für Kampfeinsätze einsetzbar als auch für Bergungen, etwa von Verletzten.

Ein "Termit" im Trainingseinsatz (Archivbild)

Ein „Termit“ im Trainingseinsatz (Archivbild)

(Foto: IMAGO/Avalon.red)

+++ 18:08 Selenskyj über Putins Drohungen: „Wir hoffen, dass Präsident Trump dies hört“ +++
Nach den offenen Drohungen Wladimir Putins einer Einverleibung der ganzen Ukraine hofft der ukrainische Präsident zumindest auf ein Einsehen bei US-Präsident Donald Trump. „Wir hoffen, dass Präsident Trump dies hört und sieht, wie Putin jetzt versucht, sogar das Überleben des iranischen Regimes zu verlängern, nur um mehr Zeit für seinen eigenen Wahnsinn und den Mord an Tausenden zu gewinnen“, sagte Selenskyj in einem über soziale Medien verbreiteten Video. „Eine Reaktion ist eindeutig erforderlich“, so Selenskyj. Er sehe Russen und Ukrainer als ein Volk, sagte Putin beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg. „In dem Sinn ist die ganze Ukraine unser.“ Auf die Moderatorenfrage, wie weit er die Ukraine erobern wolle, sagte er: „Wo der Fuß eines russischen Soldaten steht, das gehört uns.“ Selenskyj erinnerte vor diesem Hintergrund daran, dass der Kreml sämtliche diplomatische Bemühungen um eine Waffenruhe unterlaufen – amerikanische, europäische, chinesische, südamerikanische und brasilianische Bemühungen.

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