Jannik Sinner ist beim ATP-Turnier in Halle im Achtelfinale ausgeschieden. © APA/afp / CARMEN JASPERSEN

Jannik Sinner ist beim ATP-Turnier von Halle im Achtelfinale ausgeschieden. Ein direkter Konkurrent hat sich nun zum Weltranglistenersten aus Südtirol geäußert – und Verständnis gezeigt.

Die Niederlage am Donnerstag glich einer kleinen Zäsur. Jannik Sinner scheiterte im Achtelfinale von Halle, gegen den Kasachen Alexander Bublik ging die Mission Titelverteidigung frühzeitig zu Ende ( 6:3, 3:6, 4:6) – und damit auch eine unheimliche Serie. Seit Oktober 2023 hatte der Südtiroler nämlich kein Achtelfinale mehr verloren, seitdem erreichte er – sofern er fit war – stets das Viertelfinale. Ein Rückschlag kurz vor Wimbledon (30. Juni bis 13. Juli). Oder doch nicht?

„Ich bin mir sicher, dass Jannik in Wimbledon richtig gut drauf sein wird“, erklärte Jack Draper mit Blick auf die Form des 23-Jährigen. Draper selbst liegt auf Platz vier der Weltrangliste und zählt mittlerweile zu den Rivalen des dreimaligen Grand-Slam-Siegers. Gleichzeitig verbindet die beiden Ausnahmespieler eine Freundschaft, wie Sinner vor wenigen Wochen selbst hervorhob. „Er ist nicht Superman“, zeigte Draper Verständnis für die unerwartete Niederlage seines Kumpels. „Er wird bestimmte Spiele verlieren, vor allem bei dem Niveau der Spieler da draußen.“

Draper zu Sinner: „Beständigster Topspieler“Zwischen Peking im September 2024 und dem Turnier in Halle verlor Sinner darüber hinaus nur drei Spiele. Allesamt Finals, allesamt gegen Carlos Alcaraz, seinen größten Herausforderer. Für Draper eine Statistik, die Sinner als „beständigsten Topspieler auf der Tour“ auszeichnet. Das vergleichsweise frühe Aus gegen Bublik sei daher kein Genickbruch, vielmehr ein nur allzu menschlicher Ausriss nach unten. Zudem spielte wohl auch der Untergrund eine Rolle.

„Wenn Bublik voll da war, überrascht mich das nicht, dass Jannik Probleme gegen ihn hatte.“
Jack Draper

„Rasen ist ein ganz anderer Untergrund. Er kommt natürlich gerade von den French Open“, hob Draper hervor. Vor Halle hatte Sinner bei den French Open das Finale erreicht und dort in einem dramatischen Fünf-Satz-Krimi gegen Alcaraz verloren (6:4, 7:6, 4:6, 6:7, 6:7). Mit Bublik erwischte er auch einen unangenehmen Gegner, der mit seinem Finaleinzug in Westfalen seine Qualitäten auf Rasen eindrucksvoll unter Beweis stellte. „Wenn Bublik voll da war, überrascht mich das nicht, dass Jannik Probleme gegen ihn hatte“, so Draper weiter. Der vermeintliche Rückschlag in Halle sei demnach keiner gewesen – und Sinner zählt neben Alcaraz weiter zu den absoluten Top-Favoriten in Wimbledon.