Newsblog zum Ukraine-Krieg

Ukrainer zerstören offenbar russischen Treibstoff-Zug

Aktualisiert am 22.06.2025 – 18:29 UhrLesedauer: 21 Min.

Diese vom ukrainischen Geheimdienst HUR geteilten Drohnenaufnahme soll den brennenden Zug in der Region Saporischschja zeigen.Vergrößern des Bildes

Diese vom ukrainischen Geheimdienst HUR geteilten Drohnenaufnahme soll den brennenden Zug in der Region Saporischschja zeigen. (Quelle: Screenshot Bluesky/@specialkhersoncat.bsky.social)

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Kiew ist offenbar ein Schlag gegen die Treibstoffversorgung der Russen gelungen. Selenskyj macht deutschen Firmen Vorwürfe. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Der ukrainische Präsident hat Europa vor neuen, nicht näher beschriebenen militärischen Schachzügen Russlands gewarnt. „Wir stellen einen weiteren geistigen Rückschritt der russischen Führung fest und haben Beweise dafür, dass sie neue Militäroperationen in Europa vorbereitet“, schrieb Selenskyj auf der Plattform Telegram. Zuvor hatte ihm der Leiter des militärischen Geheimdienstes HUR, Kyrylo Budanow, Bericht über die aktuelle Lage erstattet.

Selenskyj wollte die Details zu den angesprochenen russischen Militäroperationen mit den Partnern Kiews erörtern. „Wir werden unsere Partner über die Fakten informieren, die unsere Nachrichtendienste aufgedeckt haben“, kündigte er an. „Wir bereiten gemeinsame Verteidigungsentscheidungen vor, insbesondere mit dem Vereinigten Königreich und der EU.“

Das russische Militär hat nach Angaben aus der Ukraine einen Truppenübungsplatz der ukrainischen Streitkräfte mit Raketen angegriffen. Nach Darstellung der ukrainischen Heeresführung gab es dabei drei Tote und elf Verwundete. Dank rechtzeitiger Warnung der Luftraumüberwachung seien höhere Verluste vermieden worden. Der genaue Ort des Truppenübungsplatzes wurde nicht genannt. Der Vorfall werde untersucht, hieß es.

Erst vor wenigen Wochen waren bei einem russischen Angriff gegen einen Truppenübungsplatz in der Region Dnipropetrowsk nach offiziellen Angaben mindestens zwölf Rekruten getötet und Dutzende verletzt worden. In Folge dieses Angriffs wurde die Führungsstruktur des ukrainischen Heeres geändert.

Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR berichtet von einem erfolgreichen Einsatz gegen den russischen Treibstoff-Nachschub in den besetzten Gebieten des Landes. Demnach sei in der südlichen Region Saporischschja ein Tankzug des russischen Militärs auf freier Strecke mit Drohnen angegriffen und zerstört worden.

Die Kesselwagen seien „einer nach dem anderen wie auf einer Kegelbahn“ von Drohnen getroffen worden, teilte der HUR auf Telegram mit. Über dem Gebiet bildeten sich demnach dichte Rauchwolken. Insgesamt seien rund 20 Kesselwagen zerstört worden.

Den russischen Eisenbahnern sei es gelungen, einen Teil des Zuges mit einer Diesellok in Richtung Melitopol in Sicherheit zu bringen. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht. Diese in sozialen Medien kursierenden Aufnahmen sollen den brennenden Zug zeigen:

Bei einem russischen Luftangriff auf die ostukrainische Stadt Slowjansk ist ein 17-Jähriger getötet worden. Drei weitere Personen seien verletzt worden, schrieb der Militärgouverneur der Region Donezk, Wadym Filaschkin, bei Telegram. Außerdem wurden durch den Luftangriff demnach 32 Privathäuser und vier Hochhäuser beschädigt.

Filaschkin appellierte an die Bevölkerung, die Region Donezk zu verlassen und sich in sichere Regionen des Landes zu begeben.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion. Russische Angriffe führen immer wieder zu zivilen Opfern in der Ukraine.

Bei russischen Angriffen in der Ukraine sind nach Behördenangaben mindestens zwei Menschen getötet worden. Die Attacken trafen demnach die Städte Slowjansk und Kramatorsk im Osten sowie Nischyn im Norden des Landes. Russland meldet zugleich die Einnahme eines weiteren Dorfes in der Region Donezk.

Selenskyj kritisiert westliche Lieferungen an Russland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Unternehmen aus mehreren Ländern, darunter deutschen, vor, Russland mit im Rüstungssektor genutzten Gütern zu beliefern. Russland erhalte „Werkzeugmaschinen aus bestimmtem Ländern, welche es zur Herstellung von Waffen verwendet“, sagte Selenskyj laut einem am Samstag veröffentlichten Pressebriefing. Selenskyjs Angaben zufolge handelt es sich bei den Firmen um 15 taiwanische, 13 deutsche, acht tschechische, sechs südkoreanische sowie drei japanische Unternehmen.