Newsblog zum Krieg in Nahost

Satellitenbilder zeigen Zerstörung in Isfahan

Aktualisiert am 22.06.2025 – 22:22 UhrLesedauer: 46 Min.

IRAN-NUCLEAR/ISFAHAN-NATANZ SATELLITEVergrößern des Bildes

Nuklearanlage Isfahan: Die iranische Atomanlage wurde von den USA angegriffen. (Quelle: Maxar Technologies/reuters)

Die Atomenergiebehörde bestätigt Schäden bei einer Nuklearanlage. Oppositionelle fordern den Rücktritt von Ajatollah Chamenei. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat seine Entschlossenheit bekräftigt, die letzten Geiseln aus dem Gazastreifen zurückzuholen. Dies werde aber „noch etwas Zeit“ in Anspruch nehmen, sagte Netanjahu am Sonntag vor Journalisten. „Wir sind entschlossen, alle zurückzubringen, und wir werden es schaffen.“

Dabei zeigte sich Netanjahu überzeugt, dass die jüngsten israelischen Angriffe im Iran zur Erreichung seiner Kriegsziele im Gazastreifen beitrügen – der Vernichtung der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas und der Rückkehr der Geiseln. Am Sonntag hatte die israelische Armee mitgeteilt, die Leichen dreier Israelis im Gazastreifen geborgen zu haben.

Die Hamas und mit ihr verbündete islamistische Gruppen hatten am 7. Oktober 2023 Israel überfallen und dabei mehr als 1200 Menschen getötet. 251 Menschen wurden in den Gazastreifen verschleppt. Nach Angaben der israelischen Armee befinden sich noch 49 Geiseln dort, mindestens 27 von ihnen sollen bereits tot sein.

Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung in Nahost hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den amerikanischen Militärschlag gegen Teheran indirekt unterstützt und sich zugleich entschieden gegen die Verbreitung von Atomwaffen ausgesprochen. „Es ist wichtig, dass es eine amerikanische Entschlossenheit gibt, dies zu tun – die Entschlossenheit von Präsident Donald Trump“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Doch neben den militärischen Einsätzen müsse auch die Diplomatie zu Wort kommen.

Die Diplomatie müsse überall funktionieren, betonte der ukrainische Staatschef. „Im Nahen Osten, in der Golfregion, und hier in Europa, in der Ukraine.“ Denn wenn Kremlchef Wladimir Putin alle Friedensvorschläge, auch die amerikanischen, ablehne, sei es nicht verwunderlich, dass auch Teheran sie ablehne. „Aber sie alle müssen die Kraft der internationalen Solidarität und die Unzulässigkeit jeder Ausbreitung des Terrors spüren“, sagte Selenskyj.

Nach dem US-Angriff auf Atomanlagen im Iran hat der Chef der Internationalen Atomenergieagentur IAEA, Rafael Grossi, dem UN-Sicherheitsrat den seiner Behörde bekannten Zustand der drei attackierten Anlagen beschrieben.

An der gut befestigten unterirdische Uran-Anreicherungslage Fordo seien Krater zu sehen, sagte Grossi bei einer Dringlichkeitssitzung des Gremiums in New York. „Zu diesem Zeitpunkt ist niemand – auch nicht die IAEA – in der Lage, unterirdische Schäden an Fordo zu bewerten.“ In Isfahan seien anscheinend Tunneleingänge, die zur Lagerung von angereichertem Material benutzt worden seien, getroffen worden. In Natans sei eine Kraftstoffanreicherungsanlage getroffen worden. Der Iran habe die IAEA darüber informiert, dass es außerhalb der drei Anlagen keinerlei Strahlungsanstieg gegeben habe.

Grossi rief den Iran dazu auf, Inspektoren seiner Agentur zu den Anlagen zu lassen. Er appellierte an alle Beteiligten, zur Diplomatie zurückzukehren. „Wir haben ein Zeitfenster für die Möglichkeit zur Rückkehr zu Dialog und Diplomatie. Wenn dieses Fenster schließt, werden Gewalt und Zerstörung undenkbare Höhen erreichen, und das globale Nichtverbreitungsregime, wie wir es kennen, könnte bröckeln und zusammenbrechen.“