Newsblog zum Krieg in Nahost
„MIGA!“ – Trump deutet Unterstützung für Machtwechsel im Iran an
Aktualisiert am 23.06.2025 – 04:02 UhrLesedauer: 49 Min.
US-Präsident Donald Trump hat die Atomanlagen des Irans bombardieren lassen. Das wirft die Frage auf, ob der Konflikt jetzt eskalieren könnte. (Quelle: -/The White House via AP/dpa/dpa-bilder)
Während seine Minister beteuern, dass die US-Angriffe nicht auf einen Sturz der iranischen Führung abzielten, kokettiert der US-Präsident zumindest mit der Idee. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Viele Fluggesellschaften haben nach dem Angriff der USA auf den Iran ihre Flüge auf der Nahost-Route vorerst ausgesetzt. Singapore Airlines, eine der bekanntesten asiatischen Fluggesellschaften, bezeichnete die Situation am Sonntag als „unbeständig“ und strich alle Flüge von Singapur nach Dubai.
Auch Air France KLM erklärte, dass die Flüge von und nach Dubai und Riad am Sonntag und Montag gestrichen worden sind. British Airways, die zur IAG gehört, sagte ebenfalls Flüge von und nach Dubai und Doha für Sonntag ab. Die Nahost-Route ist für Flüge zwischen Europa und Asien wichtiger geworden, seit der russische und ukrainische Luftraum wegen des Krieges geschlossen wurde. Die Fluggesellschaften sind auch besorgt über einen möglichen Anstieg der Ölpreise nach dem US-Angriff, der die Kosten für Kerosin erhöhen wird.
Chinas UN-Botschafter Fu Cong zufolge ist das Land nach dem US-Angriff auf den Iran besorgt darüber, dass die Situation außer Kontrolle geraten könnte. Wie Fu dem staatlichen chinesischen Fernsehsender CCTV nach der Sitzung des UN-Sicherheitsrats am Sonntag sagte, sollten die Parteien „den Impuls der Gewalt zurückhalten und vermeiden, Konflikte zu verschärfen und Öl ins Feuer zu gießen“. I
Insbesondere Israel solle sofort den Beschuss einstellen, um eine Eskalation der Situation zu verhindern und ein Übergreifen des Krieges zu vermeiden, zitierte CCTV Fu weiter und fügte hinzu, dass der Angriff der USA auf die iranischen Atomanlagen die Glaubwürdigkeit Amerikas beschädigt habe.
Der australischen Außenministerin Penny Wong zufolge unterstützt Canberra den Schlag der USA gegen den Iran, fordert aber nun Deeskalation und eine Rückkehr zur Diplomatie. Sie sagte in einer Reihe von Fernseh- und Radiointerviews, der Schlag sei eine einseitige Aktion des Sicherheitsverbündeten USA gewesen, und Australien schließe sich den Forderungen Großbritanniens und anderer Länder an, den Iran an den Verhandlungstisch zurückzuholen.
Auch Japan hat den US-Angriff auf iranische Atomanlagen befürwortet und gleichzeitig eine rasche Deeskalation der Situation gefordert. Das Land bezeichnete es zudem als „äußerst bedauerlich“, dass die Situation zwischen Israel und dem Iran zu einem Austausch von Vergeltungsmaßnahmen eskaliert sei.
Die USA haben ihre Staatsbürger angesichts des US-Angriffs auf iranische Atomanlagen „weltweit zu erhöhter Vorsicht“ aufgerufen. „Das Außenministerium rät US-Bürgern weltweit zu erhöhter Vorsicht“, hieß es am Sonntag in einer Erklärung des State Department. Der Konflikt im Nahen Osten könne für US-Bürger, die ins Ausland reisten oder dort lebten, ein erhöhtes Sicherheitsrisiko darstellen, es bestehe insbesondere „die Möglichkeit von Protesten gegen US-Bürger und -Interessen im Ausland“.
Laut der iranischen Nachrichtenagentur Nour News ist der iranische Militärkomplex in Parchin südöstlich von Teheran durch israelische Luftangriffe getroffen worden.
Der Iran setzt seine Raketenangriffe auf Israel nach Angaben des israelischen Militärs fort. Nach vorläufiger Einschätzung der israelischen Streitkräfte wurde diesmal eine ballistische Rakete aus dem Iran abgefeuert, wie die „Times of Israel“ berichtete. Sie sei abgefangen worden, Berichte über Verletzte gab es nicht. Zuvor hatte es in der Küstenmetropole Tel Aviv und Umgebung Raketenalarm gegeben. Die Bevölkerung könne die Schutzräume wieder verlassen, teilte die israelische Armee auf Telegram mit.