Glaubt man den Umfragen, steht Großbritannien vor einem Regierungswechsel. Kein Wunder: Wirtschaftlich haben die seit 2010 regierenden Konservativen das Land heruntergewirtschaftet. Der zarte Aufschwung kommt wohl zu spät
Im britischen Schatzamt gehört es offenbar zur Tradition, bei einem Regierungswechsel dem Nachfolger einen Zettel zu hinterlassen. Als vor 14 Jahren die linksgerichtete Labour-Partei abgewählt wurde und der Konservative George Osborne einzog, erwartete ihn die Nachricht: „Ich fürchte, es ist kein Geld da.“ Gleich nach dem obligatorischen Kassensturz beklagten die Tories im Unterhaus, sie erbten den historisch größten Schuldenberg in Friedenszeiten. Was würde ein scheidender Finanzminister wohl jetzt auf ein Post-it schreiben, sollte nach der Parlamentswahl am 4. Juli Labour an die Regierung kommen?