Newsblog zum Tierheim Nürnberg

Katzenfamilie ausgesetzt – Tierheim schockiert

Aktualisiert am 23.06.2025 – 11:28 UhrLesedauer: 3 Min.

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Eine junge Katze (Symbolbild): Die Tiere wurden an einem Müllcontainer in Höfen ausgesetzt. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/Markus Quabach/imago)

Im Nürnberger Tierheim warten Hunde, Katzen und viele andere Tiere auf ein neues Zuhause. Im Newsblog erfahren Sie bewegende Geschichten, Heldentaten und spannende Einblicke in den Alltag der Tiervermittlung.

Eine kleine Katzenfamilie wurde in Nürnberg-Höfen ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen. Zu dem Vorfall kam es bereits am vergangenen Donnerstag (19. Juni), wie das Tierheim jetzt auf Instagram mitteilte.

Demnach wurden die vier Tiere in einer Transportbox auf einem Spielplatz neben einem Müllcontainer abgesetzt. Es handele sich dabei wohl um Mutter, Vater sowie deren zwei Katzenbabys, schreibt das Tierheim weiter. Die etwa zwei Tage alten Jungtiere hätten sogar noch ihre Nabelschnüre gehabt.

Über die Hintergründe ist bislang nichts bekannt. Das Tierheim erhofft sich durch den Post auf Instagram nun Hinweise auf die Herkunft der Katzen.

Die Einrichtung zeigt sich schockiert nach dem Vorfall: „Nichts und auch wirklich gar nichts rechtfertigt dieses Handeln. Keine Ausrede dieser Welt zählt hier.“ Wer sich Tiere anschaffe und sie nicht mehr halten könnte, sei „verdammt nochmal in der Verantwortung“, sich so lange zu kümmern, bis eine andere Lösung gefunden sei.

Ein schwerer Tag im Tierheim Nürnberg hat tiefe Spuren hinterlassen. Zwei Hunde mussten am selben Tag eingeschläfert werden – einer davon galt als langjähriger Mitbewohner und enger Begleiter einiger Mitarbeitenden. Besonders tragisch: Der Abschied fiel ausgerechnet auf den Geburtstag seiner engsten Bezugsperson.

In einer öffentlichen Stellungnahme äußert das Team des Tierheims Unverständnis über kritische Kommentare in sozialen Netzwerken. „Es reicht! Was geht denn bitte in euren Köpfen vor?“, fragen die Verantwortlichen etwa auf Instagram. Sie erklären, dass manche Nutzer infrage gestellt hätten, ob die Einschläferung notwendig gewesen sei. Einige hätten sogar unterstellt, das Tierheim habe den Hund loswerden wollen.

Die Leitung betont, man habe in den vergangenen sechs Monaten 25 Tiere auf dem letzten Weg begleitet und treffe solche Entscheidungen nie leichtfertig. In dem Posting heißt es weiter, offensichtlich an die Hater gerichtet: „Wie pietät- , rücksichts- und empathielos kann man denn eigentlich sein?“

Man arbeite oft über das Maß hinaus, häufig unter schwierigen Bedingungen. „Wir kämpfen tagtäglich um das Leben von und für eine Zukunft vieler Tiere, Überstunden sind keine Seltenheit (…).“ Und weiter: „Dass wir nicht gerade nach Tarif bezahlt werden, ist sicherlich auch hinlänglich bekannt.“

Kommentare, die Mitarbeitenden an solchen Tagen zusätzlich belasten, würden künftig ohne weiteren Hinweis gelöscht.

Ein schwarzer Tag für das Tierheim Nürnberg: Nach sechs Jahren musste Alfi eingeschläfert werden. Die Geschichte seines Leidens begann mit einer Kette im Garten.