Open-Air-Theater in Halle: „Alles wird gut, alles wird anders“

Es gibt Kneipen und Bars, die überdauern Generationen. Und weil sie eben keine sakrosankten Denkmäler oder Hallen, sondern Orte der Geselligkeit, des Miteinanders und des pulsierenden Lebens (sonst hätten sie nicht so lange überlebt) sind, haben sich diese Generationen auch eingeschrieben. In seinem Stück „Alles wird gut, alles wird anders“ macht der Autor Lutz Hübner eine Kneipe zu einem Erinnerungsort. Dort erzählt er aus dem Leben und von den Träumen verschiedener Menschen. Während die Welt auf den Straßen zerfällt und wieder aufersteht, versuchen die Menschen in der Kneipe einfach nur zu überleben, die Liebe oder die wahre Bedeutung des Lebens zu finden. So wird das Drama auch ein Kommentar zu unserer Art, mit Geschichte umzugehen. Das Theater Apron spielt das Stück im Graben der Moritzburg und bringt die Figuren der Vergangenheit ins Heute.

Weitere Informationen
„Alles wird gut, alles wird anders“ von Lutz Hübner

Adresse:
Graben der Moritzburg
Friedemann-Bach-Platz 5
06108 Halle (Saale)

Termine:
2. Juli, 19 Uhr
4. Juli, 19 Uhr
5. Juli, 19 Uhr
9. Juli, 19 Uhr
10. Juli, 19 Uhr
11. Juli, 19 Uhr
12. Juli, 19 Uhr
16. Juli, 19 Uhr
17. Juli, 19 Uhr
18. Juli, 19 Uhr

Tanztheater in Leipzig: „Opening“ von der Forward Dance Company

Das Lofft beendet die Saison mit einer Eröffnung: 2020 wurde an dem Freien Produktionshaus die Forward Dance Company gegründet – die erste mixed-abled Tanzgruppe in Deutschland, in der Menschen mit unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen unter professionellen Bedingungen zusammenarbeiten. 2023 waren sie mit ihrer „Schwanensee“-Interpretation auf der Biennale in Venedig und 2024 haben sie das Kunstfest in Weimar eröffnet. Und zwar „erfolgreich und eindrucksvoll“, wie der Kritiker Torben Ibs auf „Tanznetz“ schreibt. Nun wird die Choreografie, die für den Weimarer Theaterplatz konzipiert wurde, in einem Theatersaal gezeigt. Die Company beschäftigt sich in diesem Stück mit dem Zusammenleben. Immer wieder finden sie zueinander, improvisieren und fallen auf Kommando wieder auseinander. Auch das Publikum kann sich dabei frei durch den Raum bewegen und so in gewisser Weise Teil der Gruppe werden.

Weitere Informationen
„Opening“
Choreografie von Mirjam Gurtner

Adresse:
LOFFT – Das Theater
Spinnereistraße 7, Halle 7
04179 Leipzig

Termine:
4. Juli, 20 Uhr
5. Juli, 20 Uhr
6. Juli, 18 Uhr

Figurentheater mit Musik: „Hey Püppi“ im Ost-Passage-Theater

Es ist nicht immer leicht, die eigene Bestimmung zu finden. Ihr zu folgen, ist oft noch schwieriger. Das Stück „Hey Püppi“ erzählt von einer Sexpuppe, die aus ihrer Rolle ausbrechen möchte. Also verlässt sie ihren Mann und macht sich auf die Reise, um ihrer Bestimmung zu folgen und Crashtest-Dummy zu werden. Es wird auch zu einer Reise raus aus dem patriarchalen System hin zu einer Zukunft voller Freundschaft und Solidarität. Die zweite Hauptrolle neben einer kleinen Crash-Puppe spielt die Musik. Den Sound des Stückes liefert die Dresdner Band Gránátèze, die mit rhythmischem Garagen-Pop überzeugt.

Weitere Informationen
„Hey Püppi“

Adresse:
Ost-Passage Theater
Konradstr. 27 (über ALDI)
04315 Leipzig

Termine:
4. Juli, 20 Uhr
5. Juli, 20 Uhr

Schauspiel in Leipzig: „Bezahlt wird nicht“ von den Cammerspielen

Diesen Mut hätten sich in den vergangenen Monaten sicher viele Menschen in Deutschland gewünscht: Antonia und andere Menschen sind von den gestiegenen Preisen im Supermarkt so genervt, dass sie die Einkäufe einfach mitnehmen, ohne zu zahlen. Zu Hause muss Antonia das nun ihrer Freundin Margharita erklären, die um die knappe Haushaltskasse weiß und nun helfen soll, das Verbrechen vor der Polizei und auch Antonias Mann zu verbergen. Dario Fo hat diese Komödie bereits 1974 uraufgeführt und einmal mehr unter Beweis gestellt, wie meisterhaft er Charaktere und Beziehungen schreiben kann. Die Cammerspiele Leipzig zeigen das Stück als ihr traditionelles Sommertheater im Neuen Schauspiel Leipzig.

Weitere Informationen
„Bezahlt wird nicht“ von Dario Fo

Adresse:
Neues Schauspiel
Lützner Straße 29
04177 Leipzig

Termine:
9. Juli, 19:30 Uhr
10. Juli, 19:30 Uhr
11. Juli, 19:30 Uhr
15. Juli, 19:30 Uhr
16. Juli, 19:30 Uhr
17. Juli, 19:30 Uhr
18. Juli, 19:30 Uhr
19. Juli, 19:30 Uhr
23. Juli, 19:30 Uhr
24. Juli, 19:30 Uhr
25. Juli, 19:30 Uhr
26. Juli, 19:30 Uhr
27. Juli, 19:30 Uhr

FÜR KURZENTSCHLOSSENE:

Schauspiel in Leipzig: „zwei herren von real madrid“

Die Bühne wird von einer riesigen Abbruchkante bestimmt, als hätte sich die Erde unter einem Fußballfeld aufgetan. Dort treffen sich zwei Männer zufällig beim Spaziergang. Sie sind sich gleich sympathisch, aber auch etwas neben sich – immerhin haben sie nicht mitbekommen, dass sie beide für denselben Fußballverein spielen und gerade erst die Champions League gewonnen haben. Genau diese Absurdität macht den unglaublichen Reiz dieses Stückes aus, das gleichzeitig total unaufgeregt von der Liebe erzählt: „Wir Zuschauer sehen durch den Zerrspiegel der Absurdität tief hinein ins echte Leben. In dem es um Liebe und Familie geht, um das, was man wirklich will und am Ende sogar um die Erkenntnis unserer Endlichkeit. Das klingt nach schwerer Kost, die Leo Meier aber in einer guten Balance aus Absurdität und tief zu Herzen gehender Wahrhaftigkeit präsentiert“, schreibt MDR KULTUR-Kritiker Wolfgang Schilling. Aber auch das Ensemble und die Regie überzeugen – immerhin wurde die Inszenierung beim Heidelberger Stückemarkt ausgezeichnet. Im Juni wird die Produktion zum letzten Mal gespielt.

Weitere Informationen
„zwei herren von real madrid“ von Leo Meier

Adresse:
Diskothek
Bosestraße 1
04109 Leipzig

Dauer: 90 Minuten, keine Pause

Termine:
27. Juni, 20 Uhr

Performance in Leipzig: „Die Welt von Otto Dix“ am Krystallpalast Varieté

Mit seiner neuesten Show beweist das Krystallpalast Varieté in Leipzig, dass die Goldenen Zwanziger, also auch die 1920er‑Jahre der Weimarer Republik, und die Varieté-Kunst hervorragend zusammenpassen. Immerhin steht diese Zeit auch für Vergnügungssucht, für die Freude am Extrem und am Kunststück. In „Die Welt von Otto Dix“ werden 13 Bilder des bekannten Malers lebendig, der wie kaum ein anderer für die Abgründe der Jahre zwischen den Weltkriegen steht. Die Figuren der Gemälde bewegen sich und präsentieren ihre hohen Künste. Ein Kraftjongleur wird zum Matrosen. Die zwei Artisten aus dem gleichnamigen Bild gehen mit Peitschen und Armbrüsten aufeinander los. Auch das Bildnis der Tänzerin Anita Berber wird mit einer Reifennummer des androgynen Künstlers Leo Garbo lebendig. Die Show will dabei übrigens keine Parallelen zur Zeit vor der Machtergreifung der Nazis ziehen, sondern vor allem unterhalten und für die Bilder von Otto Dix begeistern. Dass das gelingt, konnte die MDR KULTUR-Kritikerin Ulrike Thielmann beobachten. 

Weitere Informationen
„Varieté In Bildern – Die Welt von Otto Dix“

Adresse:
Krystallpalast Varieté Leipzig
Magazingasse 4
04109 Leipzig

Termine:
5., 6., 7., 12., 13., 14., 19., 20., 21., 26., 27. und 28. Juni, jeweils 20 Uhr
7., 14., 21. und 28. Juni, jeweils 17 Uhr
8., 15. und 22. Juni, jeweils 15 und 18 Uhr