Nürnberg – Es sind unglaubliche Vorfälle, die sich in einem Bestattungsinstitut in Bayern abgespielt haben sollen. Laut Staatsanwalt hat der Nürnberger Bestatter Bodo G. (68) seine Kollegin Susanne B. (41, Name geän­dert) neben einem offenen Sarg mit weiblicher Leiche drin vergewaltigt.

Angeklagter beteuert seine Unschuld

Doch zum Pro­zessauftakt am Mittwoch vor dem Landgericht Nürnberg beteuerte der verheiratete Fa­milienvater seine Unschuld und bestreitet eine Sexualstraftat: „Sie hat ein Kondom aus mei­nem Müll gefischt und den In­halt in der Leichenhalle aus­gekippt, damit die Kripo das dort findet!“

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Im bizarren Prozess vor dem Landgericht Nürnberg steht Aussage gegen Aussage.

Laut Anklage vergewaltigte Bodo G. die Praktikantin im Früh­jahr 2022 dreimal: vor dem Ur­nen-Lager, in der Ausseg­nungshalle und auf der Holz­palette eines Sarg-Innenaus­statters. „Er sagte: Ich will jetzt ficken!“, so der Staatsan­walt.

Bodo G., der sein Unterneh­men inzwischen verlassen hat, bestreitet die Vorwürfe hef­tig: „Das habe ich gar nicht nötig, ich habe zweimal die Woche Verkehr mit meiner Frau – immer mit Kondom.“

In dieser Aufbahrungshalle soll sich der Angeklagte an seiner Kollegin vergangen haben

In dieser Aufbahrungshalle soll sich der Angeklagte an seiner Kollegin vergangen haben

Er habe, so der Angeklagte, die Dame feuern müssen, weil sie keinen Bock auf Nachtarbeit gehabt habe, keine Trauerreden schreiben konnte und auch ihr verspro­chenes Geigenspiel während der Bestattungen ausgeblieben sei.

Bestatter soll Kollegin auf Fußboden vergewaltigt haben

Doch nachdem Bestatter G. seine Ex-Angestellte eine Stunde lang im Prozess vor dem Landgericht Nürnberg heruntergeputzt hatte, konterte die Nebenklägerin: „Er wollte immer grapschen, jeden Tag. Er hat mich am Wochenende einbestellt, sagte ‚Mir juckt der Schwanz, jetzt komm‘.“

Sie habe ihm zu verstehen gegeben, dass sie lesbisch sei: „Er sagte, es kann nichts passieren, ich bin ja kastriert.“

So ließ sich Susanne B. vom BILD-Fotografen fotografieren. Sie hat sich in Behandlung gegeben

Susanne B. im Landgericht Nürnberg, sie hat sich in Behandlung gegeben

Foto: Joerg Voelkerling

Dann habe er sie das erste Mal auf dem Fußboden sei­nes Bestattungsunternehmens vergewaltigt: „Ich fand das wi­derlich, dass die Verstorbene noch da war. Mich hat das so geekelt“, so erinnerte sich Su­sanne B.

Frau hat sich in Behandlung gegeben

Mit den für die Trä­nen der Angehörigen gedach­ten Taschentüchern habe sie sich danach gereinigt. Auch bei Trauerfeiern habe sich der Bestatter aufgegeilt, weil eine Hinter­bliebene einen Tanga getra­gen habe.

Bodo G. bestätigte nur seine Sterilisierung, sagte zum Rest: „Es ist absurd, dass wir uns an Leichen aufgeilen wür­den.“ Susanne B. lässt sich wegen einer posttraumatischen Belastungsstörung inzwischen behandeln. Ein Urteil will Richter Claas Werner Ende April verkünden.