Israels Armee greift nach Angaben des Verteidigungsministeriums das berüchtigte Ewin-Gefängnis in Irans Hauptstadt Teheran an. Neben dem Angriff auf das Gefängnis „für politische Gefangene und Regimegegner“ gebe es Schläge „mit beispielloser Härte“ auf weitere „Regimeziele und staatliche Unterdrückungsorgane im Herzen Teherans“, teilte das Büro von Verteidigungsminister Israel Katz mit.

Im Ewin-Gefängnis sind viele politische Dissidenten inhaftiert. Die Haftanstalt ist seit Jahrzehnten als Ort gravierender Menschenrechtsverletzungen verschrien – und im Iran gefürchtet.

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Der staatliche iranische Nachrichtensender Fars veröffentlichte das Video einer Überwachungskamera, das den Einschlag an einem Eingang des Gefängnisses zeigen soll. Demnach kam dabei wohl eine Drohne oder ein Geschoss mit begrenzter Sprengkraft zum Einsatz.

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Justizvollzugsbehörde in Teheran: Situation unter Kontrolle

Der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim zufolge bestätigte die Justizvollzugsbehörde in Teheran den Angriff auf das Gefängnis. Dabei seien Teile davon beschädigt worden. Die Situation sei aber unter Kontrolle. Über Verletzte, Tote oder fliehende Inhaftierte gab es zunächst keine Angaben.

Die „Times of Israel“ mutmaßte, der Angriff habe darauf abgezielt, den Gefangenen die Flucht zu ermöglichen.

Iranische Aktivisten sehen „symbolischen Angriff“

Iranische Aktivisten und ehemalige Insassen der Haftanstalt zeigten sich bestürzt. Die australisch-britische Wissenschaftlerin Kylie Moore-Gilbert, die dort mehr als zwei Jahre inhaftiert war, sprach von einem symbolischen Angriff.

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„Es ist unwahrscheinlich, dass Gefangene entkommen können, nur weil die Tore entfernt wurden, da es zahlreiche weitere Barrieren, Kontrollpunkte und verschlossene Türen gibt“, schrieb sie auf der Plattform X. „Ich denke an die vielen Tausend Gefangenen im Inneren, die verängstigt sein müssen und kaum Informationen haben, was vor sich geht.“

Augenzeugen zufolge versammelten sich aber Menschen vor dem Gefängnis, die sich um inhaftierte Angehörige sorgten.

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Israels Armee greift weitere Ziele an

Neben dem Gefängnis griff Israels Militär laut Katz unter anderem auch das Hauptquartier der paramilitärischen Basidsch-Miliz sowie das Hauptquartier der Abteilung für innere Sicherheit der Revolutionsgarde an. Zudem sei auch eine Uhr auf einem zentralen Platz in der Hauptstadt Ziel gewesen, die die Restzeit Israels runterzählen soll.

Die Basidsch-Miliz wurde nach der Islamischen Revolution 1979 gegründet. Sie rekrutiert ihre Mitglieder überwiegend aus der jungen Bevölkerung. Die Miliz spielt eine zentrale Rolle bei der Unterdrückung von Protesten im Land. Als Teil der Revolutionsgarden zählt sie mehrere Hunderttausend systemtreue Anhänger.

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Die Einheit ist für ihre zentrale Rolle in der iranischen Sicherheits- und Militärstruktur bekannt. Sie tritt regelmäßig bei militärischen und politischen Inszenierungen auf. (dpa)