Newsblog zum Krieg in Nahost
„Sind kurz davor“: Israel sieht Kriegsziele fast erreicht
Aktualisiert am 23.06.2025 – 17:35 UhrLesedauer: 53 Min.
F-16 Jets werden in der Luft betankt: Israel hat hunderte Angriffe gegen den Iran geflogen (Archivbild). (Quelle: Dr. Andreas Zeitler/imago-images-bilder)
Der Sohn des letzten Schahs will eine Revolution im Iran. Israel greift erneut Ziele im Iran an. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen ist Israel weiter massiv gegen militärische Ziele und Kommandozentralen des Irans vorgegangen. Mehr als 50 Kampfflugzeuge hätten bei der jüngsten Angriffswelle militärische Ziele in Teheran angegriffen, sagte ein Sprecher des israelischen Militärs.
Unterdessen deutete Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu ein Ende der Angriffe in nicht allzu ferner Zukunft an. Israelische Medien wie etwa Channel 12 sprachen von „Tagen“. Unklar bleibt, ob dann auch der Iran die Kämpfe einstellen wird.
Es gehe darum, „die beiden konkreten Bedrohungen unserer Existenz zu beseitigen: die nukleare Bedrohung und die Bedrohung durch ballistische Raketen“, sagte Netanjahu. „Wir kommen diesen Zielen Schritt für Schritt näher. Wir sind kurz davor, sie zu erreichen“, fügte er hinzu. Aber man werde auch „nicht zu früh aufhören“.
Israel setzt seine Angriffe auf den Iran fort. Am Montag nahm die Luftwaffe Ziele in der Hauptstadt Teheran ins Visier. Dabei wurde das Ewin-Gefängnis getroffen, in dem Dissidenten inhaftiert sind. Mehr dazu lesen Sie hier.
Der Sohn des letzten Schahs des Iran, Reza Pahlavi, will eine friedliche Revolution im Iran anführen. Das erklärte Pahlavi auf einer Pressekonferenz. Pahlavi betonte aber, dass er selbst kein politisches Amt anstrebe. Um den Fall des Regimes in Teheran herbeizuführen, appellierte er an die Mitglieder des iranischen Sicherheitsapparats und andere hochrangige Beamte, sich gegen das System zu stellen. Um dies zu koordinieren, habe er einen Kanal eingerichtet, über den sich abtrünnige Beamte mit ihm in Verbindung setzen könnten.
Nach dem Sturz des Regimes will Pahlavi einen Nationalen Einigungsrat einberufen, in dem Mitglieder der Zivilgesellschaft gemeinsam einen Plan für den Übergang zu einer demokratischen Gesellschaft ausarbeiten sollen. Der neue demokratische Iran soll dabei auf drei Säulen aufbauen: die territoriale Unversehrtheit des Iran, ein Bekenntnis zu individuellen Freiheiten und eine klare Trennung von Staat und Religion. Darüber hinaus erklärte Pahlavi, dass er einen Plan ausarbeiten würde, um den Iran auch wirtschaftlich wieder aufzubauen. Ziel sei es, den Iran zu einem der „attraktivsten Märkte der Welt“ zu machen.
Den amtierenden Führer des Iran rief er auf, sein Amt niederzulegen. Ihn würde „ein fairer Prozess“ erwarten – was laut Pahlavi keiner der Feinde des Mullah-Regimes je bekommen habe. Auch allen anderen Mitgliedern des Regimes würde der Prozess gemacht werden, es sei denn, sie würden sich jetzt gegen Ajatollah Ali Chamenei stellen.
In der Nacht zu Sonntag griffen die USA die Atomanlage Fordo an. Nun legt Israel nach – und blockiert die Zugänge. Mehr dazu lesen Sie hier.