In Teamarbeit wird eine ganze Produktion gestaltet. Zehn Monate ist Zeit, um zu proben und Ideen zu Bühnenbild, Kostümen und Musik umzusetzen. Für die Klassen 7 bis 9 gibt es den Theaterclub Rampenlichter, für die Älteren den Lampenfieber-Kurs. Das neue Stück des Theaterclubs Lampenfieber kam am Freitag in der Aula des Berufskollegs Elberfeld auf die Bühne. Unter der Regie von Annegret Calaminus und Lars Emrich zeigten elf Spieler ihre Version des Jugendromans „Isola“.
Einen Film am anderen Ende der Welt drehen? In Isabel Abedis „Isola“ erfüllt sich dieser Wunsch für eine Gruppe frisch gecasteter Jugendlicher. Drei Wochen müssen sie auf einer einsamen Insel vor der Küste Brasiliens verbringen, ohne Handys, ohne Verbindung zur Außenwelt. Kameras nehmen alles auf, was in der Zwischenzeit passiert. Kurz nach der Ankunft überrumpelt der Filmregisseur die Teenager mit einem Spiel. Alle sollen einen Zettel ziehen, einer von ihnen wird als „Mörder” ausgelost. Der kann einen Mitspieler ausschalten, indem er ihn am Handgelenk fasst, wenn sie allein sind. Da jeder der Mörder sein könnte, breiten sich Misstrauen und Angst aus. Die Dinge geraten außer Kontrolle, als der Regisseur verschwindet. Neben der Abenteuergeschichte bietet Abedis Buchvorlage vielfältige Charaktere – die bestens aufgelegten Darstellerinnen und Darsteller sind kaum älter als die Romanfiguren. Im Mittelpunkt des bunten Geschehens stehen Vera und Solo. Glaubhaft verkörpern Carola Ziemer und Raphael Krauß Außenseiter, die sich behutsam einander nähern und mit neu gewonnenem Selbstvertrauen zur Aufklärung der Geheimnisse beitragen. Nicht recht überzeugt das zweite Paar auf der Bühne. Während Krauß die Rolle von Solos „unschuldig schuldigem“ Zwillingsbruder mit Leben füllt, gelangt Rubi-Minza Munz nicht über den Typ der intriganten Verführerin hinaus. Stark dagegen ist Alina Herrmann, die als Veras Alter Ego der Handlung eine weitere Dimension verleiht. Sie ist die Erzählerin, die sich immer wieder einschaltet, konzentriert und ernst über Veras Eindrücke und Gefühle reflektiert. Dass der Humor nicht zu kurz kommt, liegt vor allem an Mathilda Fahsel. Als rebellischer Joker unterläuft sie die auf der Insel geltenden Spielregeln und sorgt zuverlässig für zündende Gags. Zu den Extrovertierten gehört auch Lena Rosa Hillenbrand, die als kontaktfreudige Elfe die Handlung vorantreibt. Weitere Vorstellungen von „Isola“ gibt es am 7. und 8. Juli im Theater im Berufskolleg, Bundesallee 222. Beginn ist jeweils um 19 Uhr.