Schauspiel in Chemnitz: „Das Bildnis des Dorian Gray“ im Küchwald

Es wird unheimlich im Küchwald: Dorian Gray lässt sich porträtieren. Und der junge Mann verliebt sich in sein eigenes Porträt – vermutlich mehr wegen seines Egos als wegen der Kunstfertigkeit des Malers. Dorian wünscht sich, dass er selbst immer so schön bleibe und das Gemälde an seiner statt altert. Auch wenn er dafür seine Seele hergeben muss, der Wunsch wird ihm gewährt und Dorian stürzt sich ohne Rücksicht ins wilde Leben. Seit seinem Erscheinen 1891 hat die Geschichte von Oscar Wilde kaum an Bedeutung eingebüßt: In unterschiedlichen Ausformungen blieb der Wunsch nach ewiger Jugend und Vergnügung immer präsent. Die Inszenierung des Chemnitzer Theaters schafft es die Stimmung eines Gothic Novels auf die Bühne zu bringen: grobe Steinwände, bleiche Gesichter, viktorianische Kleidung und mythische Gestalten mit Flügeln.

Weitere Informationen
„Das Bildnis des Dorian Gray“ nach Oscar Wilde

Adresse:
Küchwaldbühne
Küchwaldring 34
09113 Chemnitz

Dauer: 120 Minuten, eine Pause

Termine:
4. Juli, 20 Uhr
5. Juli, 20 Uhr

Operette in Kriebstein: „Gräfin Mariza“ auf der Seebühne

Ein stattliches Anwesen steht am Ufer des Kriebsteinsees. Die Säulen, die Rundbögen, die gelbe Wandfarbe – alles erinnert an die Region rund um das Mittelmeer. Es ist das Haus der eigenwilligen und stolzen Gräfin Mariza. Hier gibt sie gerade eine große Party, um ihre Verlobung zu feiern. Als ihr Verlobter dann auftaucht, ist sie aber sichtlich überrascht – denn eigentlich hat sie den nur erfunden, um endlich ihre Verehrer loszuwerden. Während sie versucht, aus dieser Affäre wieder herauszukommen, nähert sie sich auch Tassilo an. Der kennt sich mit Geheimnissen aus, denn obwohl er als Hausverwalter arbeitet, ist er eigentlich selbst adelig. So geht es zwischen den beiden hin und her, bis es schließlich zu eingängiger Musik zum Happy End kommt – wie es sich für gute Operetten gehört. Gespielt wird der Klassiker auf der Seebühne Kriebstein und die Natur wird so Teil der Szenerie. Dass dabei gute Stimmung aufkommt, davon konnte sich Elke Walter-Koch von den „Dresdner Neuesten Nachrichten“ bereits bei einem Probenbesuch überzeugen.

Weitere Informationen
„Gräfin Mariza“
Operette von Emmerich Kálmán

Adresse:
Seebühne Kriebstein
An der Talsperre
09648 Kriebstein

Dauer: 150 Minuten, eine Pause

Termine:
1. Juli, 18 Uhr
2. Juli, 18 Uhr
4. Juli, 18 Uhr
6. Juli, 18 Uhr
8. Juli, 18 Uhr
9. Juli, 18 Uhr
11. Juli, 20 Uhr
12. Juli, 20 Uhr

Kulinarisches Schauspiel in Chemnitz: „Bürgermeisters Silberhochzeit“ im Fresstheater

Erich will die Gelegenheit nutzen: Zur Feier seiner Silberhochzeit, seit 25 Jahren ist er jetzt mit Klara verheiratet, lädt er großzügig ein. Denn Erich ist Bürgermeister von Bachenklaff und will es auch bleiben – darum wird die Feier kurzerhand zur Wahlkampf-Veranstaltung. Das Publikum sitzt wie das sechsköpfige Ensemble an langen Tischen und isst als Teil der Festgesellschaft ein Menü. Das ist das Konzept hinter dem Chemnitzer Fresstheater. Begleitet wird „Bürgermeisters Silberhochzeit“ von giftigen Spitzen, denn eigentlich können sich Klara und Erich nicht mehr leiden, und derbem Humor. Doch dabei bleibt es nicht, freut sich der Kritiker Maurice Querner in der „Freien Presse„: Denn Autor Andreas Zweigler ist auch Kabarettist und so wird der feuchtfröhliche Abend auch ein wenig politisch: Erich will sein kleines Dorf vom Rest Deutschlands abspalten, endlich alles so machen, wie man es selbst für richtig hält. Dass das nichts wird, weil alle ganz eigene Vorstellungen haben, wird dann auch schnell klar. Begleitet wird der kulinarische Abend immer wieder von bemerkenswerten Musikeinlagen, wie Querner hervorhebt.

Weitere Informationen
„Bürgermeisters Silberhochzeit“ von Andreas Zweigler

Adresse:
Fresstheater
Eislebener Straße 8
09126 Chemnitz

Dauer: 180 Minuten

Termine:
3. Juli, 19 Uhr
25. Juli, 19 Uhr
26. Juli, 19 Uhr

FÜR KURZENTSCHLOSSENE:

Tanztheater in Chemnitz: Festival „Tanz – Moderne – Tanz“

Auch im Kulturhauptstadtjahr findet in Chemnitz wieder das Festival „Tanz Moderne Tanz“ statt, das internationales und besonderes Tanztheater in die Stadt bringt. Dabei wird es seinem Namen in diesem Jahr besonders gerecht, wenn es mit Mitteln des Tanzes die Fragen der Moderne untersucht: In einer Mischung aus Tanz und Zirkus, Ballett und Akrobatik hinterfragt die Compagnie Samuel Mathieu in „Saltarines“ die Geschlechterstereotype. Die Nuepiko Dance Company geht in „Overheated“ dem jungen Phänomen des Burnouts auf den Grund. Adi Boutrous schwelgt in „Reflections“ in den Welten der Renaissance und sucht darin wichtige Botschaften für die Gegenwart, wie den Humanismus. Kaori Ito versucht in dem märchenhaften Stück „Waré Mono“ zwei Menschen mithilfe der Technik Kintsugi, mit der in der japanischen Kultur kaputte Keramik mit Gold repariert wird, zusammenzuführen. In „Mana“ untersucht die Vertigo Dance Company die Bedeutung von Licht und Erde. Und die United Caribbean Dance Force zeigt mit mehreren kurzen Choreografien, beispielsweise über den Kampf gegen Rassismus oder die Yoruba-Gottheiten die Vielfalt der jamaikanischen Tanzszene. 

Weitere Informationen
Das Festival „Tanz – Moderne – Tanz“ findet vom 18. bis zum 29. Juni an verschiedenen Orten in Chemnitz statt.