Frankfurt – Jetzt kommt das Kraftwerk zum Selberbauen! Der schwedische Möbel-Riese Ikea will im großen Stil Balkonkraftwerke auf den Markt werfen. Und das zu absoluten Kampfpreisen, wie BILD vorab aus Unternehmenskreisen erfuhr.
► Der Verkauf in Deutschland startet schon in dieser Woche. Ab sofort bietet der Möbelkonzern Solarmodule für Balkon, Garten oder Garagendach an. Die Balkonkraftwerke der Produktreihe „EcoFlow Stream“, die Ikea zusammen mit dem schwedischen Marktführer „Svea Solar“ anbietet, können vom Kunden in nur wenigen Schritten selbst zusammengesteckt werden.
Die Basis-Lösung kostet 1229 Euro, Teilnehmer des „Family“-Kundenprogramms und Firmenkunden bekommen zusätzlich 15 Prozent Rabatt. Nach eigenen Angaben von Ikea „das günstigste Komplettangebot für steckfertige Balkonkraftwerke am deutschen Markt.“
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„Gerade für Mieter ohne Zugang zu einer eigenen Dachfläche bieten wir damit jetzt einen einfachen Einstieg in die Solarenergie“, sagt Ikeas Deutschland-Chef Walter Kadnar zu BILD. Es sei die erste Energielösung im typischen „Do it yourself“-Prinzip der Schweden. Man wolle dazu beitragen, „nachhaltiges Leben für viele möglich zu machen“, so Kadnar.
Der Aufbau sei auch ohne handwerkliche oder technische Vorkenntnisse möglich. Auch Genehmigungen sind nicht nötig. Schon das Basis-Modell (Ausgangsleistung 1200 Watt, Steuerung per App) reiche aus, um auch größere Haushaltsgeräte wie Wasch- oder Spülmaschinen netzunabhängig betreiben zu können. Besonderheit ist die transportable Batterie, die auch in Reihe geschaltet und der direkt Strom entnommen werden kann.
Das Balkonkraftwerk von Ikea kann fast beliebig erweitert werden
Foto: Ikea
Neben Ikea drängen auch andere Handelskonzerne in den Balkonkraftwerk-Markt. So bietet Aldi in seinem Online-Shop seit Ende Mai ebenfalls Solar-Module an.
Lohnt sich ein Balkonkraftwerk für jeden?
Nach Angaben der Verbraucherzentrale NRW hängt viel vom Standort ab. Die höchsten Ersparnisse lassen sich bei der Montage auf einer nach Süden ausgerichteten Dachfläche oder einem Süd-Balkon erreichen. Auch bei einem Ost- oder Westbalkon könne sich eine Anlage lohnen, bei der Ausrichtung nach Norden rät die Zentrale von einem Kauf eher ab.