Zu den Fragen, die von der 15-jährigen Miriam und der 14-jährigen Anuschka als Moderatorinnen sowie aus dem Publikum gestellt werden, gehört diejenige nach der angemessenen Reaktion auf Bedrohungen und Beleidigungen. Der Autor rät dazu, sich gar nicht so sehr auf die Täterinnen und Täter zu fokussieren, sondern auf die Betroffenen. Werde jemand in der Öffentlichkeit angegangen, sollte man sich erkundigen, was die Person in diesem Moment an Unterstützung benötige. Vielleicht sei es wichtig, die Betroffenen nicht alleine zu lassen, sondern einen Augenblick zu begleiten. Auch bei seinem Engagement – nicht zuletzt bei Lesungen in Schulen – sei es dem Autor wichtiger, Menschen zu erreichen, die seine Ansichten teilten, als andere davon zu bekehren. Seiner Meinung nach sei es einfacher, in so kurzer Zeit etwa die Initialzündung für eine Arbeitsgruppe gegen Diskriminierung zu geben, deren Mitglieder sich dann an der Schule und in ihrem Umfeld dagegen einsetzen könnten. „Gewaltbereite Neonazis sind gefährlich, aber gefährlicher ist es, wenn man zu menschenfeindlichen Äußerungen schweigt“, betont Springfeld.