Sie waren die beiden ersten Neuzugänge der Preußen, vorgestellt an einem Tag. Lars Lokotsch (29) und Marcel Benger (26) folgen ihrem Trainer Alexander Ende (45) von Drittligist SC Verl an die Hammer Straße, um mit Münster die 2. Liga zu rocken. BILD erwischte Stürmer und Mittelfeldspieler zum telefonischen Doppel-Interview im Auto.

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Wohin führt die gemeinsame Fahrt?

Lokotsch: „Wir kommen von den ersten Belastungstests am Stadion und sind gerade auf dem Heimweg nach Bielefeld.“

Benger: „Da wohnen wir beide ja noch – nur knapp drei Minuten voneinander entfernt.“

Wollen Sie auch künftig pendeln?

Lokotsch: „Auf keinen Fall! Ich habe meine Wohnung bereits gekündigt und bin auf der Suche nach einer neuen Bleibe in Münster. Der Verein unterstützt mich dabei. Ich will eigentlich nur noch schnell ein paar Sachen holen.“

Benger: „Ist bei mir genauso. Auch ich werde so rasch es geht nach Münster umziehen. Solange wir noch nichts gefunden haben, leben Lars und ich erst einmal im Hotel. Dieses Mal sozusagen Tür an Tür…“

Mittelfeld-Neuzugang Marcel Benger (r.) freut sich auf die Zusammenarbeit mit Preußens Sport-Geschäftsführer Ole Kittner (l.) und Ex-Trainer Alexander Ende

Mittelfeld-Neuzugang Marcel Benger (r.) freut sich auf die Zusammenarbeit mit Preußens Sport-Geschäftsführer Ole Kittner (l.) und Ex-Trainer Alexander Ende

Foto: SCP

Kommen Sie allein?

Benger: „Ich schon.“

Lokotsch: „Zunächst ja. Meine Verlobte ist verbeamtet in Bonn, hat dort einen guten Job. Wir schauen gerade, ob sich da eventuell eine Tauschmöglichkeit mit Münster ergibt. Aber bislang hat die räumliche Trennung auch ganz ordentlich funktioniert. Künftig wäre die Fahrzeit sogar noch etwas kürzer.“

Wann gab’s den ersten Kontakt mit Preußen?

Lokotsch: „Lose Kontakte bestanden schon länger. Aber jetzt, nach dem Wechsel von Alex Ende, wurde es schnell konkreter. Ich freue mich riesig, dass es geklappt hat.“

Benger: „Bei mir war’s ähnlich. Bereits zu Zeiten von Münsters Sportdirektor Peter Niemeyer gab’s den einen oder anderen Austausch mit meinem Berater. Seitdem habe ich natürlich intensiver und mit Erstaunen die rasante Entwicklung von Preußen verfolgt.“

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Quelle: IG: anamxrkovic22.06.2025

Was war Ihr persönlicher Antrieb, ein „Adlerträger“ zu werden?

Lokotsch: „Ich bekomme mit 29 Jahren erstmals die Chance, mein Können in der 2. Liga unter Beweis zu stellen. Also genauso wie Torge Paetow, der im vergangenen Sommer den gleichen Weg von Verl nach Münster gegangen ist. Für mich erfüllt sich damit ein Karriere-Traum.“

Benger: „Ich habe bereits von 2021 bis 2023 mit Holstein Kiel zweitklassig gespielt, ehe ich bei den Ostwestfalen gelandet bin. Ich wollte über den Umweg Verl unbedingt zurück in die 2. Liga. Schön, dass das geklappt hat.“

Was ist mit Preußen in der neuen Saison möglich?

Benger: „Oberstes Ziel ist natürlich der Klassenerhalt. Ich glaube fest daran.“

Lokotsch: „Drinbleiben und im besten Fall frühzeitig alles klarmachen, damit es hoffentlich nicht so spannend wird wie in der letzten Saison.“

Unter Preußens neuem Chefcoach Alexander Ende (r.) und seinem „Co“ Zlatko Muhovic (l.) waren Lokotsch und Benger beim SC Verl Kapitän und „Vize“

Unter Preußens neuem Chefcoach Alexander Ende (r.) und seinem „Co“ Zlatko Muhovic (l.) waren Lokotsch und Benger beim SC Verl Kapitän und „Vize“

Foto: Jürgen Fromme /firo Sportphoto

Ist es von Vorteil, mit Trainer Ende bereits zusammengearbeitet zu haben?

Lokotsch: „Klar, wir wissen schließlich genau, was Alex abverlangt und welchen Fußball er spielen lassen will. Das hat in Verl bereits gut funktioniert.“

Benger: „Wir kennen sein bevorzugtes System. Er verlangt ein hohes Pressing, intensive Laufarbeit und will mit Raute agieren, die Platz für vier Mittelfeldspieler bietet. Das kommt mir sicherlich entgegen.“

Welche Preußen-Spieler waren Ihnen vorab schon bekannt?

Lokotsch: „Als Gegenspieler fast alle. Ansonsten aber nur Torge Paetow, mit dem ich mich immer wieder mal ausgetauscht habe.“

Benger: „Bei mir sind’s einige mehr. Neben Torge habe ich bei Holstein schon mit Mikkel Kirkeskov, Joshua Mees, Marvin Schulz und Niko Kulis auf dem Platz gestanden, der ja ebenfalls aus der Kieler Reserve nach Münster kam. Dazu der aktuelle Abwanderer Holmbert Fridjonsson und Babis Makridis, den ich aus alten Gladbacher Zeiten kenne. Das macht für mich die Eingewöhnung noch einfacher.“

In Preußens Aufstiegs-Saison zur 2. Liga verpassten die Verler ihnen am vorletzten Spieltag noch eine bittere 0:2-Pleite. Münsters Neuzugang Lars Lokotsch (l.), hier im Zweikampf mit Benny Böckle (inzwischen RapidWien), erzielte dabei die Führung der Ostwestfalen

In Preußens Aufstiegs-Saison zur 2. Liga verpassten die Verler ihnen am vorletzten Spieltag noch eine bittere 0:2-Pleite. Münsters Neuzugang Lars Lokotsch (l.), hier im Zweikampf mit Benny Böckle (inzwischen Rapid Wien), erzielte dabei die Führung der Ostwestfalen

Foto: Friso Gentsch/dpa

Der SC Verl ist ein kleiner, engagierter Klub mit einer treuen, aber überschaubaren Anzahl an Fans. Und Preußen?

Lokotsch: „Definitiv eine größere Nummer. Ich habe vor Jahren schon mit Fortuna Köln unter Flutlicht an der Hammer Straße gespielt. Damals noch in der Regionalliga. Das Stadion war brechend voll, die Stimmung überragend. Beeindruckend. Genau wie die Atmosphäre eine Spielzeit später, als wir dem mit dem SC Verl abends in Münster ran mussten.“

Benger: „Wenn man allein den Anstieg der Zuschauerzahlen in den letzten Jahren sieht, hat Münster einen riesigen Schritt nach vorn gemacht. Dazu kommt nun der Stadionausbau. Torge hat mir häufiger von der Begeisterung der Fans erzählt. Umso schöner, sie bald selbst erleben zu können.“

Szene aus : Der damalige Verler Marcel Benger (r.) im Lauf-Duell mit Preußens Thorben Deters (l.). Beide haben übrigens denselben Berater

Szene aus der Saison 2023/2024: Der damalige Verler Marcel Benger (r.) im Lauf-Duell mit Preußens Thorben Deters (l.), der sich inzwischen dem SV Meppen angeschlossen hat

Foto: Jan Fromme /firo Sportphoto

Und was wissen Sie von Münster als Stadt?

Lokotsch: „Ich habe einige Freunde in Münster, die hier leben und studieren. Sie haben mir immer in den höchsten Tönen von der Stadt vorgeschwärmt.“

Benger: „Ich war mal zu Besuch bei Torge in Münster. Mir hat damals die Stadt mit ihren historischen Gebäuden und dem zugleich jungen Publikum – gerade durch die vielen Studenten – richtig gut gefallen. Auch wenn ich mich an die Flut von Fahrrädern erst einmal gewöhnen muss.“

Zum Abschluss: Stehen schon Ihre Trikotnummern fest?

Benger: „Meine wird die 6 sein.“

Lokotsch: „Ich bekomme die 13. Auf eigenen Wunsch – wie in Verl. Sie hat mir bislang stets Glück gebracht.“