13-Jährigen in Suizid getrieben
Behörden ermitteln nicht gegen Eltern von „White Tiger“

23.06.2025, 16:06 Uhr

Artikel anhören

Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos

Jahrelang soll ein heute 20-Jähriger Kinder online missbraucht und in einem Fall bis in den Tod getrieben haben. Inzwischen sitzt er in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen dauern an. Die Eltern des jungen Mannes stehen derzeit nicht unter Tatverdacht.

Gegen die Eltern des 20-Jährigen, der unter dem Namen „White Tiger“ im Internet Kinder bis in den Suizid getrieben haben soll, laufen bislang keine Ermittlungen. „Es liegen derzeit keine Anhaltspunkte für ein strafrechtlich relevantes Verhalten der Eltern des Beschuldigten vor“, sagte Oberstaatsanwältin Mia Sperling-Karstens in Hamburg.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt weiter gegen den Deutsch-Iraner. Die bei der Festnahme vor fast einer Woche sichergestellten Beweise würden weiter ausgewertet, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die Einsatzkräfte hatten unter anderem ein Notebook, ein Tablet, ein Handy und eine Festplatte mitgenommen. Experten des Landeskriminalamtes untersuchen diese Geräte nun. Zudem soll der Mann noch psychiatrisch begutachtet werden.

Der 20-Jährige streitet alle Vorwürfe pauschal ab. Bis zum rechtskräftigen Abschluss des Strafverfahrens gilt der Verdächtige als unschuldig. Er sitzt derzeit im Jugendgefängnis in Untersuchungshaft. Der junge Mann soll zwischen Januar 2021 und September 2023 unter dem Pseudonym „White Tiger“ aus sexueller Motivation heraus acht Kinder im Alter von 11 bis 15 Jahren in Live-Chats zu Gewalt gegen sich selbst gezwungen haben.

Ein 13-jähriger US-Amerikaner wurde den Ermittlungen nach in den Suizid getrieben, eine 14-jährige Kanadierin habe versucht, sich umzubringen. Es geht um 123 Straftaten. Dem jungen Mann werden unter anderem Mord, versuchter Mord, gefährliche Körperverletzung, teils schwerer sexueller Missbrauch von Kindern sowie Besitz von kinderpornografischen Dateien vorgeworfen.