Israel und der Iran wollen laut US-Präsident Trump ihre gegenseitigen Angriffe beenden. Zuvor hatten in der Nacht zu Sonntag die USA erstmals direkt in den Krieg eingegriffen.
US-Präsident Donald Trump meldete die Bombardierung von drei iranischen Atomanlagen, die „vollständig zerstört“ seien. Tatsächlich könnte die unterirdische Uran-Anreicherungsanlage in Fordo dabei schwer beschädigt worden sein. Zu diesem Ergebnis kam die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in einer ersten Analyse.
Alle Entwicklungen zum Krieg zwischen Israel und dem Iran im Liveticker:05:04 Uhr – Israel meldet mindestens drei Tote bei der jüngsten Angriffswelle des Iran
Bei einem iranischen Raketenangriff auf den Süden Israels sind dem israelischen Rettungsdienst MDA zufolge drei Menschen getötet worden. Es handelt sich um die ersten gemeldeten Todesopfer in Israel seit der von US-Präsident Donald Trump verkündeten Waffenruhe.
04:40 Uhr – Israel: Iran feuert weiterhin Raketen ab
Nach der überraschenden Ankündigung einer Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran durch Trump hat die israelische Armee weiteren Raketenbeschuss aus dem Iran gemeldet. In einigen Gebieten Israels ertönten Sirenen. Zuvor hatte der Iran angekündigt, seine Gegenangriffe einstellen zu wollen – sofern Israel seine Luftangriffe gegen vier Uhr Teheraner Zeit ebenfalls beendet. Die israelischen Berichte über den iranischen Raketenbeschuss erfolgten allerdings mehr als eine Stunde nach der Ankündigung des iranischen Außenministers Abbas Araghtschi.
Es ist unklar, wie sich der Raketenbeschuss auf den Zeitplan einer möglichen Waffenruhe auswirken könnte. Israel hat die Ankündigung von Trump bisher noch nicht bestätigt. Araghtschi betonte auf X, dass es noch keine feste Vereinbarung gebe, man allerdings nicht die Absicht habe, die Militäroperationen fortzusetzen. Zunächst gab es keine Berichte über weitere israelische Angriffe im Iran nach vier Uhr morgens.
04:23 Uhr – Sicherheitskreise: Militärstützpunkte im Irak von Drohnen getroffen
Im Irak sind nach Angaben aus Sicherheitskreisen mehrere Militärstützpunkte von Drohnen getroffen worden. Bei einem Vorfall in Bagdad mit einer „nicht identifizierten“ Drohne sei ein Radarsystem bei der Basis Tadschi getroffen worden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag aus Sicherheitskreisen. Demnach entstand Sachschaden. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Angriff.
Eine weitere Drohne sei in einem Bezirk zehn Kilometer westlich des internationalen Flughafens von Bagdad abgestürzt, hieß es weiter aus Sicherheitskreisen. Dort sind US-Truppen stationiert.
Nach Angaben aus Sicherheitskreisen traf eine Drohne auch ein Radarsystem auf einer Militärbasis im Süden des Irak. Bei dem Vorfall an dem Luftwaffenstützpunkt Imam Ali sei Sachschaden entstanden.
03:07 Uhr – Nach Waffenruhe-Ankündigung: Iran will Angriffe einstellen
Der Iran will seine Angriffe auf Israel einstellen – sollte Israel seine Luftangriffe gegen vier Uhr morgens (Ortszeit) beenden. Dies teilte der iranische Außenminister Abbas Araghtschi am Dienstag auf X mit.
02:53 Uhr – Golfstaaten öffnen Luftraum wieder und nehmen Flugbetrieb wieder auf
Mehrere Staaten am Persischen Golf, darunter Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate, haben ihren Luftraum wieder geöffnet und den Betrieb auf einigen der verkehrsreichsten Flughäfen der Welt wieder aufgenommen. Der Flugverkehr wurde zuvor eingestellt, als der Iran Luftangriffe auf einen US-Stützpunkt in Katar startete.
02:25 Uhr – Insider: Iran und Israel stimmen Waffenruhe zu
Der Iran stimmt einer Waffenruhe zu. Dies bestätigen Vertreter des Landes und Katars. Der israelische Fernsehsender Channel 12 berichtet, Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe in einem Gespräch mit US-Präsident Donald Trump ebenfalls einer Waffenruhe zugestimmt. Bedingung sei, dass der Iran seine Angriffe einstelle.
02:21 Uhr – Vance: Iran kann keine Atombombe mehr bauen
Der Iran ist nach den Worten von US-Vizepräsident J.D. Vance nicht mehr in der Lage, eine Atomwaffe zu bauen. US-Angriffe hätten die dafür notwendige Infrastruktur zerstört, sagt Vance im Interview mit dem Sender Fox News. „Der Iran war sehr nahe dran, eine Atomwaffe zu haben.“
02:10 Uhr – Teheran von mehreren Explosionen erschüttert
Die iranische Hauptstadt Teheran ist am Dienstagmorgen von mehreren Explosionen erschüttert worden. Sie ereigneten sich im Norden und im Zentrum der Stadt, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP in Teheran berichten. Die Explosionen gehörten zu den heftigsten seit Beginn des Krieges gegen Israel am 13. Juni.
Die Explosionen ereigneten sich nur wenige Stunden, bevor nach Angaben von US-Präsident Donald Trump gegen 06 Uhr MESZ eine stufenweise Waffenruhe in Kraft treten soll.
01:43 Uhr – Vance: Hoffe, Iraner haben Lektion gelernt
US-Vizepräsident J.D. Vance ist davon überzeugt, dass die Welt auf den Krieg zwischen Israel und dem Iran – und die US-Bombardierung der iranischen Atomanlagen – als „einen wichtigen Moment des Neubeginns für die gesamte Region“ zurückblicken werde. Vance erschien auf Fox News Channel, nur wenige Minuten nachdem Trump den schrittweisen Waffenstillstand innerhalb der nächsten 24 Stunden angekündigt hatte.
Laut Vance habe der US-Präsident am Montag „ununterbrochen telefoniert“, um eine Einigung zu erzielen. Vance sagte, die Trump-Regierung hoffe, dass die Iraner eine wichtige Lektion gelernt hätten: Wenn sie in Zukunft eine Atomwaffe bauen wollten, „werden sie es erneut mit einem sehr, sehr mächtigen amerikanischen Militär zu tun bekommen.“ Der US-Vizepräsident meinte, das werde sie davon abhalten, es zu tun.
01:32 Uhr – Israels Armee weitet Evakuierungsaufruf für Teheran aus
Kurz vor der von US-Präsident Trump angekündigten Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran hat die israelische Armee Evakuierungsaufrufe für weitere Teile der iranischen Hauptstadt Teheran ausgegeben. Die Armee warnte in persischer Sprache auf der Plattform X die Bewohner von zwei Stadtbezirken vor bevorstehenden Luftangriffen und veröffentlichte dazu entsprechende Karten. Wenige Stunden zuvor hatte die Armee bereits die Bewohner eines anderen Bezirks zur Evakuierung aufgerufen. Seither gab es aus dem Iran Berichte über Explosionen in der Hauptstadt.
00:13 Uhr – Trump: Israel und Iran haben vorläufiger Waffenruhe zugestimmt
Trump sagt, Israel und der Iran hätten sich auf einen „vollständigen und totalen Waffenstillstand“ geeinigt, der innerhalb von 24 Stunden schrittweise eingeführt werden soll. Damit solle der seit zwölf Tagen währende Krieg dann beendet sein, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social.
„Israel und der Iran haben sich auf einen vollständigen Waffenstillstand (in etwa sechs Stunden, wenn Israel und der Iran ihre letzten laufenden Missionen abgeschlossen haben!) für zwölf Stunden geeinigt. Danach gilt der Krieg als beendet!“, verkündet Trump in dem Post.
Montag, 23. Juni23:30 Uhr – Katar: Iran feuerte 19 Raketen ab
Der Iran hat nach Angaben Katars während des Angriffs auf einen US-Stützpunkt in dem Golfstaat 19 Raketen abgefeuert. Eine Rakete sei eingeschlagen, habe aber niemanden verletzt, sagt Generalmajor Schajek al-Hadschri am Montag.
Zunächst seien sieben Raketen aus dem Iran abgefeuert worden, erklärt Al-Hadschri. Alle seien über dem Persischen Golf von der katarischen Luftabwehr abgefangen worden. Der Iran habe daraufhin zwölf weitere Raketen gestartet, von denen elf über katarischem Gebiet abgefangen worden seien. Eine habe jedoch den US-Stützpunkt getroffen. Wie groß der Schaden in der militärischen Anlage war, ist noch nicht klar.
22:37 Uhr – Wadephul: Nun sehr große Chance, dass sich USA und Iran an einen Tisch setzen
Bundesaußenminister Johann Wadephul sagt in den ARD-Tagesthemen laut Mitteilung des Senders, er sehe nach dem iranischen Vergeltungsangriff „eine sehr große Chance, dass sich Amerikaner und Iraner an einen Tisch setzen. Und das Thema in Verhandlungen lösen. Das wäre für die Region gut und für die gesamte Welt.“ Er sei froh, dass die Reaktion von Donald Trump so abgewogen ausgefallen sei, sodass es keine weitere Eskalation gebe.
Wadephul verurteile den iranischen Angriff auf eine US-Militärbasis. Gleichzeitig sagt er: „Der Iran zeigt ja mit seiner militärischen Antwort (…) dass er nicht so stark, nicht so unkontrolliert zurückschlägt, dass eine weitere Eskalation bevorstehen muss.“ Damit zeige das Land eine gewisse Bereitschaft zu Gesprächen.
Anders als Trump ist die Bundesregierung von dem iranischen Angriff überrascht worden. Man habe vorab von der Attacke nichts gewusst, sagt Wadephul. „Wir haben nur gehört, dass der katarische Luftraum gesperrt worden ist, und insofern konnte man das erwarten.“
22:02 Uhr – Trump zu Angriffen in Katar: Iran hat uns vorgewarnt
Der Iran hat die Vereinigten Staaten nach Angaben von Präsident Donald Trump vor dem Angriff auf den US-Militärstützpunkt in Katar gewarnt. Vielleicht könne der Iran jetzt zu Frieden und Harmonie im Nahen Osten übergehen – er werde Israel auch mit Nachdruck ermuntern, das ebenfalls zu tun, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social.
21:59 Uhr – Verteidigungsministerium: Deutsche Soldaten nicht betroffen
Deutsche Soldaten sind dem Verteidigungsministerium zufolge nicht von dem iranischen Angriff betroffen. „Unsere Soldatinnen und Soldaten in den Einsatzkontingenten im Nahen und Mittleren Osten sind wohlauf“, teilt das Ministerium mit. Man beobachte kontinuierlich die Lage.
21:02 Uhr – Agentur: Iran wird Zusammenarbeit mit UN-Atombehörde aussetzen
Die iranische Nachrichtenagentur Tasnim berichtet, das Parlamentskomitee habe dem Vorhaben zugestimmt, die Zusammenarbeit des Landes mit der UN-Atomenergiebehörde IAEA auszusetzen. Die Behörde hat in der Vergangenheit eine wichtige Rolle bei der Überprüfung des iranischen Atomprogramms gespielt, wobei es aber immer wieder auch zu Streitigkeiten kam. Bekommen die Inspektoren keinen Zugang, kann zudem nicht unabhängig geprüft werden, wie stark die Zerstörungen an den iranischen Anlagen nach den US-Angriffen tatsächlich sind.
20:30 Uhr – Insider: Keine iranische Rakete in US-Basis eingeschlagen
Im US-Stützpunkt Al-Udeid in Katar ist einem Insider zufolge keine iranische Rakete eingeschlagen. Dies sei das Ergebnis einer ersten Prüfung, sagt ein US-Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters.
20:16 Uhr – Frankreich: Angriff auf US-Basis in Katar ist gefährliche Eskalation
Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot verurteilt den iranischen Angriff auf einen US-Stützpunkt in Katar als gefährliche Eskalation. Barrot spricht sich für Zurückhaltung und eine Rückkehr zu Verhandlungen aus. Zu den US-Angriffen auf die iranischen Atomanlagen sagt er, die Regierung in Paris sei nicht vorab von den USA darüber informiert worden.
20:05 Uhr – Pentagon: Offenbar keine Opfer bei Irans Angriff auf US-Stützpunkt in Katar
Bei dem iranischen Angriff auf einen US-Militärstützpunkt in Katar ist nach Angaben aus dem Pentagon offenbar niemand verletzt oder getötet worden. Bisher gebe es keine Hinweise auf Opfer, teilte ein Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums in Washington mit. Er bestätigte einen Angriff auf den Luftwaffenstützpunkt Al-Udeid bei Doha „mit Kurz- und Mittelstreckenraketen aus dem Iran“.
19:47 Uhr – Auch Kuwait sperrt seinen Luftraum
Auch Kuwait sperrt seinen Luftraum vorübergehend. In einer Erklärung auf X erklärt Kuwait Airways, alle Abflüge seien angesichts der Entwicklungen in der Region gestrichen. Egypt Air gibt seinerseits auf Facebook bekannt, Flüge in die Golfstädte seien ausgesetzt, bis die Lage sich stabilisiert habe.
19:01 Uhr – Iran gibt Angriff auf US-Stützpunkt in Katar bekannt
Irans Streitkräfte geben einen „vernichtenden und mächtigen“ Raketenangriff auf den Militärstützpunkt Al-Udeid in Katar bekannt. Dies geht aus einer Erklärung hervor. Auf der Basis sind US-Truppen stationiert. Man werde unter keinen Umständen einen Angriff auf das iranische Territorium unbeantwortet lassen, heißt es weiter. Eine Stellungnahme der USA liegt zunächst nicht vor.
18:19 Uhr –BKA warnt vor iranischer Quds-Einheit – auch deutsche Ziele im Fokus
Das Bundeskriminalamt (BKA) warnt in einer internen Lagebewertung, die WELT vorliegt, vor einem „verstärkten asymmetrischen Vorgehen“ der iranischen Quds-Einheit gegen israelische und US-amerikanische Interessen auch in Deutschland. Das BKA registriert seit Jahren zunehmende nachrichtendienstliche Hinweise auf Ausspähaktivitäten der iranischen Spezialeinheit zum Nachteil jüdischer und pro-israelischer Personen sowie Einrichtungen in Deutschland. Nun rechnet das BKA mit einer weiteren Intensivierung dieser Bemühungen.
Zugleich heißt es in dem Dokument, dass bislang keine konkreten Erkenntnisse über eine Gefährdung von US-Einrichtungen oder von Staaten vorlägen, die Israel unterstützen. Ein „zufälliges Mitbetroffensein“ deutscher Interessen in der Nähe solcher Einrichtungen könne jedoch nicht ausgeschlossen werden – auch wenn deutsche Ziele laut BKA nicht explizit im Fokus möglicher Vergeltungsschläge stünden.
17:52 Uhr – Katar kündigt vorübergehende Schließung des Luftraums an
Katar schließt nach eigenen Angaben vorübergehend seinen Luftraum. Dies sei ein Teil der Maßnahmen angesichts der jüngsten Entwicklungen in der Region, teilt das Außenministerium des Landes auf dem Kurznachrichtendienst X mit. Der Schritt diene der Sicherheit der Bürger von Katar wie auch von Besuchern.
17:39 Uhr – Sohn des gestürzten Schahs bietet Machtübernahme im Iran an
Der Sohn des 1979 gestürzten Schahs hat sich bereit erklärt, einen Übergang des Iran in eine Demokratie zu leiten. Das theokratische Regime sei „besiegt, schwankend, am Rande des Zusammenbruchs“, sagte Reza Pahlavi auf einer Pressekonferenz in Paris. Er strebe nicht nach politischer Macht, wolle aber „unserer großen Nation helfen, in dieser kritischen Stunde zu Stabilität, Freiheit und Gerechtigkeit zu gelangen“.
17:27 Uhr – Frankreich kritisiert Angriff auf Evin-Gefängnis
Der französische Außenminister Jean-Noel Barrot nennt den israelischen Angriff auf das Evin-Gefängnis in Teheran inakzeptabel. Barrot verweist auf dem Kurznachrichtendienst X auf zwei Franzosen, die dort seit drei Jahren festgehalten würden und nun in Gefahr gebracht worden seien. Er fordert ein sofortiges Ende aller Angriffe, um Verhandlungen zu ermöglichen, sowie konsularischen Zugang zu den beiden Inhaftierten.
17:09 Uhr – Iran meldet Festnahme eines „Europäers“ wegen Vorwurfs der Spionage für Israel
Iranische Behörden haben Medienberichten zufolge einen europäischen Staatsbürger festgenommen, dem vorgeworfen wird, im Auftrag Israels spioniert zu haben. Der „Spion“ sei „als Tourist getarnt“ ins Land gekommen und habe dann versucht, Kontakte zu knüpfen, Informationen zu sammeln und iranische Raketensysteme zu „stören“, berichtete das staatliche Fernsehen unter Berufung auf Justizbehörden. Der in der westlichen Provinz Hamadan festgenommene „Spion“ sei „ein Bürger eines europäischen Landes“, hieß es.
17:03 Uhr – Israel kündigt Fortsetzung von Angriffen auf Ziele im Iran an
Das israelische Militär will seine Angriffe in der Umgebung der iranischen Hauptstadt Teheran in den kommenden Tagen fortsetzen. Die Streitkräfte richteten auf der Plattform X eine Warnung an die Menschen im Iran, in der es hieß, Ziel seien militärische Einrichtungen.
„Um Ihre persönliche Sicherheit zu gewährleisten, bitten wir Sie, sich von Waffenproduktionszentren, Militärstützpunkten und Sicherheitseinrichtungen, die mit dem Regime verbunden sind, fernzuhalten.“ Die Menschen im Iran haben allerdings derzeit kaum Möglichkeiten, die Warnung zu lesen, weil das Internet im Land lahmgelegt wurde.
16:22 Uhr – „Haltet die Ölpreise niedrig, ich sehe das“ – Trump macht eine Ansage
US-Präsident Donald Trump ruft „alle“ dazu auf, den Öl-Preis niedrig zu halten. Nach den US-Angriffen auf Atomziele im Iran wird befürchtet, dass die Regierung in Teheran Öl-Einrichtungen in der Region angreifen oder wichtige Transportwege blockieren könnte. Auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social schreibt er in Versalien: „An alle, haltet die Ölpreise niedrig, ich sehe das! Ihr spielt dem Feind in die Hände, tut das nicht!“
Anschließend fordert er in einem zweiten Posting das US-Energieministerium zu sofortigen Bohrungen für Öl- und Erdgas auf mit seinem Wahlslogan „drill, baby, drill“ und dem Zusatz: „Damit meine ich jetzt“.
15:06 Uhr – Kanzler Merz: „Ich kritisiere weder USA noch Israel für Angriffe auf Iran“
Kanzler Friedrich Merz verteidigt die jüngsten Militärschläge der USA und Israels gegen den Iran ausdrücklich. „Es gibt für uns und auch für mich persönlich keinen Grund, das zu kritisieren, was Israel vor einer Woche begonnen hat“, sagte der CDU-Vorsitzende am Montag auf dem Tag der Industrie des Wirtschaftsverbandes BDI. „Und es gibt auch keinen Grund, das zu kritisieren, was Amerika am letzten Wochenende getan hat“, fügte er mit Blick auf die US-Angriffe auf iranische Atomanlagen hinzu.
Zugleich gab er Risiken zu – doch eine Eskalation sei nicht zwangsläufig. Er sei einigermaßen optimistisch, dass es dazu nicht kommen müsse, wenn er sich die bisherigen Reaktionen des Iran anschaue. Wenn die Straße von Hormus gesperrt werde, werde es aber mittelbare Konsequenzen geben. Außenminister Johann Wadephul (CDU) hatte den US-Angriff „bedauerlich“ genannt und diplomatische Bemühungen gefordert.
13:36 Uhr – Israels Luftwaffe greift Kommandozentralen und Symbolziele im Zentrum Teherans an
Israels Militär greift laut Verteidigungsminister Israel Katz das Hauptquartier der paramilitärischen Basidsch-Miliz sowie das Hauptquartier der Abteilung für innere Sicherheit der Revolutionsgarde an. „Diese Kommandozentralen haben erhebliche militärische Bedeutung und beeinträchtigen zudem die Fähigkeit des Regimes, seine Kontrolle auszuüben“, heißt es in einer Mitteilung des Militärs.
Die Basidsch-Miliz wurde nach der Islamischen Revolution 1979 gegründet. Sie rekrutiert ihre Mitglieder überwiegend aus der jungen Bevölkerung. Die Miliz spielt eine zentrale Rolle bei der Unterdrückung von Protesten im Land. Als Teil der Revolutionsgarden zählt sie mehrere Hunderttausend systemtreue Anhänger. Die Einheit ist für ihre zentrale Rolle in der iranischen Sicherheits- und Militärstruktur bekannt.
Verteidigungsminister Katz erklärt, die Luftwaffe habe auch eine symbolträchtige Uhr auf einem zentralen Platz in Teheran ins Visier genommen – sie zählt die „Restzeit Israels“ herunter. Augenzeugen bestätigten der Nachrichtenagentur dpa, dass die Uhr beschossen wurde.
13:00 Uhr – Israel bestätigt Angriff auf Atomanlage Fordo
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben Straßen rund um die Uran-Anreicherungsanlage in Fordo angegriffen, um den Zugang zur Anlage zu blockieren.
12:53 Uhr – Putin kritisiert Angriffe auf den Iran
Russlands Präsident Wladimir Putin kritisiert die Angriffe auf den Iran. Bei einem Besuch des iranischen Außenministers Abbas Araghtschi in Moskau sprach er von „unprovozierter Aggression“. Putin bezeichnete die Angriffe zudem als „ungerechtfertigt“ und betonte, dass Russland versuche, dem iranischen Volk zu helfen. Er bot sich einmal mehr als Vermittler an.
12:51 Uhr – Iran: Lage im Evin-Gefängnis „unter Kontrolle“
Der Iran bestätigte den Angriff auf das Evin-Gefängnis. Dabei seien Teile des Gebäudekomplexes beschädigt worden, hieß es auf der Justiz-Website „Misan Online“. Die Lage sei aber „unter Kontrolle“.
12:06 Uhr – Israel bestätigt Beschuss von Evin-Gefängnis
Das israelische Verteidigungsministerium bestätigt offiziell den Angriff auf das Evin-Gefängnis am Stadtrand von Teheran. Zuvor hatte das iranische Staatsfernsehen Schwarz-Weiß-Aufnahmen veröffentlicht, die einen Angriff auf das Tor der Haftanstalt zeigen sollen. Iranische Medien gingen von einem Drohnenangriff aus.
In dem Gefängnis werden Dissidenten und Menschen aus westlichen Ländern und mit doppelter Staatsangehörigkeit festgehalten, die der Iran immer wieder als Druckmittel in Verhandlungen mit dem Westen einsetzt. Es gibt Sonderbereiche für politische Gefangene und Häftlinge mit Verbindungen in den Westen, die von der paramilitärischen Revolutionsgarde betrieben werden. Die Haftanstalt ist seit Jahrzehnten als Ort gravierender Menschenrechtsverletzungen verschrien – und im Iran gefürchtet.
11:45 Uhr – EU-Außenbeauftragte warnt Iran vor Sperrung der Straße von Hormus
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas warnt vor einer Sperrung der für den Handel wichtigen Seestraße von Hormus. Eine Schließung der Schiffsroute wäre „extrem gefährlich und für niemanden gut“, sagt Kallas am Rande eines Treffens der EU-Außenminister in Brüssel. „Die Bedenken, dass sich dieser Krieg ausweitet, sind enorm“, betont sie.
Die Straße von Hormus verbindet den Persischen Golf mit dem Golf von Oman, dem Arabischen Meer und dem Indischen Ozean. Rund ein Fünftel der weltweiten Ölproduktion wird täglich über diese Handelsroute transportiert. Analysten zufolge könnte Teheran die Seeroute als Vergeltung für US-Angriffe auf iranische Atomanlagen sperren.
11:38 Uhr – Evin-Gefängnis in Teheran getroffen
Das Tor des berüchtigten Evin-Gefängnisses in Teheran wurde bei einem israelischen Angriff getroffen. Das berichten iranische Medien.
11:37 Uhr – IAEA-Chef geht von erheblichen Schäden an iranischer Atomanlage aus
Der Chef der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA) geht nach den US-Angriffen am Wochenende von erheblichen Schäden an der Uran-Anreicherungsanlage Fordo im Iran aus. „Angesichts der verwendeten Sprengladung und der extremen Vibrationsempfindlichkeit der Zentrifugen ist mit erheblichen Schäden zu rechnen“, sagt Rafael Grossi.
11:27 Uhr – Iran meldet neuen Angriff auf Atomanlage Fordo
Die iranische Uran-Anreicherungsanlage Fordo ist Berichten iranischer Staatsmedien zufolge erneut attackiert worden. Unklar ist, von wem der Angriff ausgeführt wurde. Auch über Schäden ist noch nichts bekannt. Eine Bestätigung aus Israel gibt es bislang nicht. Die unterirdische Anlage war erst in der Nacht auf Sonntag von den USA angegriffen worden.
11:13 Uhr – Israelischer Minister: Teheran wird derzeit „mit beispielloser Kraft“ angegriffen
Israels Verteidigungsminister Israel Katz spricht von massiven Luftangriffen auf Teheran. Das israelische Militär greife nun mit „beispielloser Intensität“ Ziele im Zentrum der iranischen Hauptstadt an, sagt Katz. Der iranischen Nachrichtenagentur Ilna zufolge wurde ein Technikgebäude des staatlichen Rundfunks getroffen. Auch die Schahid-Beheschti-Universität sei getroffen worden, meldet die Nachrichtenagentur SNN.
In der Hauptstadt Teheran seien schwere Explosionen zu hören gewesen, meldet die iranische Nachrichtenagentur Nournews. Es habe einen Angriff in der Nähe des iranischen Roten Halbmonds gegeben. Der Nachrichtenagentur Fars zufolge wurde auch die Großstadt Karadsch, westlich von Teheran, von Israel mit Raketen beschossen.
10:13 Uhr – Masala: Trump-Kommunikation soll abschrecken
Der Politikwissenschaftler Carlo Masala bewertet die jüngsten US-Angriffe auf iranische Atomanlagen als Teil einer Strategie zur Abschreckung. Er erklärt bei WELT TV: „Die Trump-Kommunikation mit Blick auf ‚Regime Change‘ und allem anderen dient dem Versuch, eine Abschreckung aufzubauen.“ Trump wolle verhindern, dass der Iran „horizontal eskaliert“ – etwa durch Angriffe auf US-Basen im Irak oder eine Blockade der Straße von Hormus.
Gleichzeitig betont Masala, dass der iranische Außenminister sich zu Konsultationen in Russland befinde, zudem habe der Iran den UN-Sicherheitsrat eingeschaltet. Masala spricht von einem strategischen „Spiel“, bei dem beide Seiten versuchen, ihre Positionen abzusichern. Die USA verstärkten ihre Militärpräsenz im Nahen Osten und suchten über China Einfluss auf den Iran. „Die Situation ist momentan sehr offen“, fasst Masala zusammen.
09:35 Uhr – Israel meldet neuen iranischen Raketenangriff
Das israelische Militär meldet einen neuen iranischen Raketenangriff. Die Luftabwehr sei im Einsatz, um von Iran abgefeuerte Raketen abzufangen, teilte das Militär mit. Die Bevölkerung sei aufgefordert worden, sich in Schutzräume zu begeben.
dpa/Reuters/AFP/AP/ll/ad/sos/cvb/saha