Nach den US-Luftangriffen auf iranische Atomanlagen sind die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Montag in Habachtstellung geblieben. Die Börsianer warteten gebannt auf Nachrichten über mögliche Vergeltungsschläge Teherans. Harald Preißler, Kapitalmarktstratege bei Bantleon, bezweifelt, dass der Iran den jüngsten Attacken Israels und der USA viel entgegensetzen kann. Die angedrohte Sperrung der Straße von Hormus dürfte an der militärisch-technischen Überlegenheit der Achse Israel-USA scheitern, schreibt er in einem Kommentar.
Was könnte die Dax-Entwicklung heute beeinflussen? Fangen wir mit der Politik an. Die schwarz-rote Bundesregierung will ihren ersten Bundeshaushalt und die Finanzplanung bis 2029 auf den Weg bringen. Bundesfinanzminister Lars Klingbeil legt dem Kabinett den Entwurf für den Etat 2025 und die Eckwerte für 2026 vor. Der Verteidigungsetat im Kernhaushalt soll sich bis 2029 auf fast 153 Milliarden Euro erhöhen. Die Nato-Quote für Verteidigungsausgaben soll bis 2029 auf 3,5 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen.
Dann wäre da noch der Ifo-Index. Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft dürfte sich im Juni weiter aufgehellt haben. Experten erwarten, dass das vom Münchner Ifo-Institut ermittelte Barometer zum Geschäftsklima gestiegen ist – und zwar auf 88,3 Zähler von 87,5 Punkten im Mai.
In Washington hat US-Notenbankchef Jerome Powell bei einer Anhörung im Kongress Gelegenheit, sich zum Wirtschaftsausblick und dem geldpolitischen Kurs zu äußern. Der halbjährlich anberaumte Auftritt vor dem Ausschuss im Repräsentantenhaus fällt in eine Zeit, in der US-Präsident Donald Trump die unabhängige Federal Reserve immer wieder verbal unter Druck setzt, die Zinsen zu senken. Zuletzt hat auch Fed-Direktor Christopher Waller eine Lockerung im Juli ins Gespräch gebracht, obwohl die Notenbank vor dem Hintergrund der noch nicht absehbaren Folgen des Zollkonflikts eine eher abwartende Haltung signalisiert hatte.
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