US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat eine Stationierung von US-Truppen am Panamakanal vorgeschlagen – zu dessen angeblicher Sicherung. Die USA könnten „auf Einladung“ Militärstützpunkte oder Marineflugplätze „wiederbeleben“ und US-Truppen am Kanal stationieren, sagte Hegseth in Panama.

Ein in dieser Woche unterzeichnetes Abkommen bietet laut Hegseth die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit panamaischen Soldaten, „um ihre Fähigkeiten zu verbessern“. Hegseth sprach von „gemeinsamen Übungen“.

Die Regierung in Panama wies den Vorschlag zur Stationierung von US-Truppen entschieden zurück. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Hegseth sagte Panamas Verteidigungsminister Frank Abrego, Panama habe durch den Präsidenten José Raúl Mulino deutlich gemacht, „dass wir keine Militärstützpunkte oder Verteidigungsanlagen akzeptieren können“.

US-Präsident Donald Trump hatte in den vergangenen Monaten wiederholt damit gedroht, dass die USA wieder die Kontrolle über den einst von ihnen erbauten und an Panama übergebenen Kanal übernehmen könnten. Er kritisierte dabei den seiner Ansicht nach zu großen chinesischen Einfluss auf die Wasserstraße zwischen Atlantik und Pazifik, durch die fünf Prozent des Welthandels laufen. Panama machte mehrere Zugeständnisse an Trump und übte Druck auf einen Hongkonger Hafenbetreiber aus, sich von dem Kanal zurückzuziehen.

Hegseth kritisierte bei seinem Besuch einen chinesischen Einfluss in Panama. „Wir wollen keinen Krieg mit China“, sagte er – deswegen müsse man sich „Chinas Bedrohungen in dieser Hemisphäre“ entgegenstellen.

USA und Panama streben Kompromiss bei Durchfahrtsgebühr an

Zudem forderte Hegseth eine freie Durchfahrt für US-Militärschiffe durch den Panamakanal. Trump hatte den bisherigen Umgang mit den Schiffen als „keineswegs fair“ und die Preise für die Durchfahrt als „überhöht“ bezeichnet.

© Lea Dohle

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Bislang zahlen alle Staaten ähnliche Abgaben für die Durchfahrt. Die Kosten variieren je nach Kapazitäten und Fracht. Der panamaische Minister für Kanalangelegenheiten, José Ramón Icanza, zeigte sich kompromissbereit für Hegseths Vorschlag: „Wir streben ein Kompensationssystem für die Durchfahrt von Militär- und Hilfsschiffen an“, sagte Icanza. Dadurch werde die Durchfahrt „kostenneutral“, aber nicht kostenlos.

Der Panamakanal war Anfang des 20. Jahrhunderts vom Ingenieurkorps des US-Heeres gebaut worden. Am 31. Dezember 1999 übergaben die USA die Verwaltung an Panama.

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