Trotz riesigem Erfolg bricht diesem Klub die Mannschaft komplett weg. Bei Energie Cottbus wird nach dem knapp verpassten Durchmarsch in die 2. Bundesliga immer klarer, dass der Kader mehr als drastisch auseinanderfliegt…

Nicht nur, dass Niko Bretschneider (25), einer der besten Linksverteidiger der letzten Drittliga-Saison, jetzt vorm Wechsel zum 1. FC Saarbrücken steht. Nach BILD-Informationen wird wohl auch Filip Kusic (29) nicht in Cottbus bleiben. Die Lausitzer sollen dem Deutsch-Serben bisher kein neues Vertragsangebot vorgelegt haben. Dabei war der Innenverteidiger, dessen Arbeitspapier nun auslief, absolute Stammkraft. Durchaus überraschend, dass hier genauso eine Trennung droht.

Niko Bretschneider (re.) steht vorm Wechsel nach Saarbrücken.

Niko Bretschneider (re.) steht vorm Wechsel nach Saarbrücken.

Foto: Getty Images for DFB

Bei anderen Profis stößt der FC Energie nach dem schnellen Höhenflug an seine finanziellen Grenzen. Der von Linz (Österreich) ausgeliehene Lucas Copado (21/7 Tore/6 Vorlagen) hat sich ins Rampenlicht gespielt. Der Neffe von Ex-Bayern-Sportchef Hasan Salihamidzic verhandelt mit Zweitligisten. Eine Rückkehr ist so gut wie ausgeschlossen.

Die Hälfte der Spieler in Cottbus ist weg

Gesamt sind von 28 Profis noch 14 da. Dafür sind bislang sieben Neuzugänge am Start, die alle aus der Regionalliga kommen. Den Turbo-Angriff der vergangenen Saison sollen Ted Tattermusch (24/Jena) sowie die Rechtsaußen Theo Ogbidi (24/Lok Leipzig) und Moritz Hannemann (27/Würzburg) am Laufen halten. Im Mittelfeld ruhen die Hoffnungen auf Hertha-Talent Lukas Michelbrink (20), Jannis Boziaris (22/Walldorf) und Can Moustfa (Ahlen). In der Abwehr soll Nyamekye Awortwie-Grant (24/Stuttgarter Kickers) abräumen.

Claus-Dieter Wollitz muss als Trainer bei Energie Cottbus ein neues Team aufbauen.

Claus-Dieter Wollitz muss als Trainer bei Energie Cottbus ein neues Team aufbauen.

Foto: IMAGO/Steffen Beyer

Gerade in der Innenverteidigung sind allerdings noch massive Verstärkungen nötig, um im zweiten Drittliga-Jahr nach dem Aufstieg nicht in Abstiegsnöte zu geraten.

Beim Trainingsauftakt am Sonntag waren mit Linksverteidiger Leon Guwara (28/FC Ingolstadt), Offensivmann Justin Butler (24/vertragsfrei) und Torwart Max Böhnke (21/Aubstadt) immerhin drei Probespieler vor Ort. Es zeigt, dass der Umbruch in vollem Gange ist.

Millionen-Zusage fürs Stadion

Positive Nachrichten gab es stattdessen von der Landesregierung.

Das Cottbuser LEAG Energie Stadion erhält in den Haushaltsjahren 2025 und 2026 jeweils eine Million Euro für dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen. Der brandenburgische Landtag hat die entsprechenden Fördermittel beschlossen.

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Auch wenn der Zweitliga-Aufstieg nicht klappte, ist dies ein ganz wichtiges Zeichen, dass beim FC Energie Cottbus Profifußball Zukunft hat – und das sollen auch die Fans mit weiteren Neuzugängen demnächst auf dem Platz wieder sehen…