Hamburg – Was für eine widerliche Masche: Eine Jugend-Bande hat in Hamburg offenbar etliche homosexuelle Männer in eine Falle gelockt und ausgeraubt.

Die Polizei hat jetzt zwei der Täter, einen Polen und einen Deutschen (17 und 18), geschnappt. Bei einer anschließenden Durchsuchung seien wichtige Beweismittel sichergestellt worden, sagte Polizeisprecherin Nadia Papist.

So liefen die Taten ab

Über die Online-Dating-Portale „Grindr“ und „Planet Romeo“ suchten die Täter offenbar Kontakt zu Männern und boten anonyme Sex-Treffen im Stadtteil Hamburg-Finkenwerder an. Wer zusagte, bekam eine Adresse.

Finkenwerder gilt eigentlich als beschauliche Elbinsel im Süden von Hamburg

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Foto: picture alliance / Zoonar

Dort trafen die Opfer auf die Täter, die sie unvermittelt mit Pfefferspray angriffen und außer Gefecht gesetzt haben sollen, um ihnen ihr Geld abzunehmen.

Im letzten Fall wurde dem Opfer vorgeworfen, er habe Sex mit einem kleinen Bruder eines der Täter gehabt. Der Mann konnte sich losreißen und floh in einen nahe gelegenen Park. Die alarmierte Polizei konnte die beiden mutmaßlichen Räuber kurz darauf stellen und festnehmen.

Opfer waren zwischen 25 und 45 Jahre alt

Seit dem August 2024 hatte es nach Angaben der Polizei mindestens fünf weitere Taten nach demselben Muster gegeben. Die Opfer waren zwischen 25 und 45 Jahre alt. In einem Fall kam es im Nachhinein sogar zu einem Erpressungsversuch mit einem Video.

Dem mutmaßlichen Räuber-Duo werden alle sechs Taten vorgeworfen. Es geht um Raub, Nötigung, Körperverletzung und Erpressung.

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Die Ermittler schließen nicht aus, dass es weitere Taten gab, die Opfer aber aus Scham schweigen. Die Polizei geht davon aus, dass es weitere Mittäter gegeben hat. Deren Identität soll jetzt festgestellt werden.

Der 17- und der 18-Jährige wurden erkennungsdienstlich behandelt, blieben aber auf freiem Fuß, weil den Angaben zufolge keine Haftgründe vorlagen. Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt dauern an.