Bilder aus der Feldberger Seenlandschaft und dem Müritz-Nationalpark sind jetzt im Haus des Gastes in Feldberg zu sehen. Simone Butz, Malerin aus Koldenhof, hat eine Auswahl ihrer Arbeiten zusammengestellt und zeigt sie bis Ende August in der Galerie des Kulturvereins Feldberger Land.
Zusammen mit Vereins-Chefin Merete de Kruyf (rechts) eröffnete Simone Butz die Ausstellung im Haus des Gastes in Feldberg. (Foto: Susanne Böhm)
Mehr als 60 Gäste passten bei der Vernissage am Freitagabend in den Ausstellungsraum. Die anderen schauten und hörten vom Flur aus zu, wie die Rostocker Musikstudenten Mengshan Jiang und Sascha Butz auf Geige und Gitarre musizierten und Kunstvereins-Vereinsvorsitzende Merete de Kruyf ihre Künstlerkollegin interviewte.
Malt abseits von Ostsee und Hochgebirge
„Ich mag das klein-hügelige“, beschrieb die Malerin mit Worten, was sie mit Pinseln zeichnet. Nicht die Künstler-Destination Ostsee mit ihren Extremen, nicht das Gebirge mit seinen karstigen Felsen haben es der gebürtigen Dresdnerin angetan. Sie hat sich ins Hinterland verguckt, ist wegen der Natur mit ihrem Mann von Berlin an den Rand der Feldberger Seenlandschaft gezogen. Das Nationalparkdorf Goldenbaum ist ihr „absoluter Lieblingsort“.
„Da kann man in alle Richtungen gehen, die Bäche, Seen, Felder, Wälder, Wiesen – ich bin immer wieder geplättet, wie schön es dort ist.“ Aber auch in Triepkendorf, Hasselförde, Steinmühle, Dolgen, Grünow, Cantnitz, Rödlin, Weitendorf, Waldsee, Feldberg, Beenz – überall in Südostmecklenburg und der Uckermark findet sie Motive.
Oft alleine draußen
Sie möge die Ruhe, die die Landschaft in ihrer Wahlheimat ausstrahlt, aber auch die Geschichten, die Bäume, Wege und Seen erzählen, beschrieb sie den Gästen der Ausstellungseröffnung. „So ruhig ist die Natur nämlich gar nicht. Es ist unwahrscheinlich, mit welchem Getöse die Natur einem zuflüstert, wenn man mal drei Stunden alleine mit einer Staffelei an einer Stelle steht.“ Auch deshalb habe sie ihrer Ausstellung den Titel Landschaftsgeflüster gegeben.
Mit Acryl oder Öl oder einer Mischung aus beidem malt sie unter freiem Himmel, aber auch in ihrem Atelier in Koldenhof, wo bis zu zwei Meter breite Großformate entstehen. „Beides hat seinen Reiz“, sagt die Kunstpädagogin, sowohl das zügige Arbeiten im Freien mit sekündlich wechselnden Lichtverhältnissen, als auch das konzeptionelle Vorgehen in der Werkstatt, wo ein Jahr vergehen kann, bis sie ein Bild als fertig empfindet. „Die großen werden manchmal so bombastisch, dass ich sage: ‚wow‛, aber die kleinen haben auch was Schönes.“
Die Rahmen, mit denen sie ihre Bilder veredelt, baut ihr Mann Bernd aus heimischen Hölzern, die er von der Tischlerei Holzwurm zwei Dörfer weiter in Laeven bezieht. „Er steckt da wahnsinnig viel Zeit und Mühe rein“, beschreibt Simone Butz den Entstehungsprozess ihrer Gesamtkunstwerke.
Verzweifelt manchmal
„Ich male schon mein ganzes Leben“, sagt die 51-Jährige, die sich als „Malerin aus Leidenschaft“ bezeichnet – aus Leidenschaft für Natur und für Farben. „Üben, üben, üben“, laute das Zauberwort. Unterricht an einer Akademischen Mal- und Zeichenschule in Berlin haben sie zuletzt „nach vorn katapultiert“. Trotzdem sei Malen „gar nicht so einfach“. „Ich arbeite meistens konzeptionell, mache viele Skizzen, achte auf Tonwerte und Farben, manchmal verzweifle ich auch, möchte alles wegwerfen und von vorn anfangen, und am nächsten Tag sehe ich dann, dass es gar nicht so schlecht ist.“
„Gar nicht so schlecht“, dürften die meisten Besucher als Understatement eingeordnet haben. „Ich mag die Farben, die Aura, die Bilder sprechen mir aus dem Herzen. Sie sind toll, einfach schön“, sagte Renate Stahlberg (77), halb Berlinern, halb Feldbergerin. „Die Ruhe, die sie ausstrahlen, die Schönheit, die Weite, alles strahlt“, beschrieb Rosemarie Fischer (75) aus Koldenhof das Gesehene.
„Wir müssen auf die Natur aufpassen“
„Es sind diese Grün- und Brauntöne, die einen ins Bild ziehen. Die Bilder sind wunderschön. Sowas würde ich mir auch ins Haus hängen“, sagte Gisela Luplow (71) aus Fürstenwerder, und nachdenklich kam Olaf Richter (64) aus Koldenhof aus der Galerie. „Da sieht man mal wieder, wie schön wir hier noch leben. Wir müssen auf die Natur aufpassen, sonst können wir sie irgendwann nur noch auf solchen Bildern sehen.“
Nicht jeder bekam einen Sitzplatz ab bei der Ausstellungseröffnung in Feldberg. (Foto: Susanne Böhm)
Bis zum 30. August sind die Bilder in der Strelitzer Straße 42 in Feldberg zu sehen. Geöffnet ist im Juni montags bis freitags von 9 bis 18 und sonnabends von 10 bis 13 Uhr. Von Juli bis August steht die Galerie montags bis freitags von 9 bis 18, sonnabends von 10 bis 15 und sonntags von 10 bis 13 Uhr Besuchern offen. Einen Teil ihrer Fangemeinde lässt die Künstlerin überdies auf ihrem Instagram-Account simonebutzartist und auf ihrer Internetseite www.simonebutz.de an ihrer Arbeit teilhaben.
So sieht es aus, wenn Simone Butz unter freiem Himmel ihren Arbeitsplatz eingerichtet hat. (Foto: Archiv/Privat)