Erklärt Kaderplanung
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Holstein Kiel möchte mit dem von unter anderem Borussia Mönchengladbach umworbenen Stürmer Shuto Machino die mit Abstand höchste Summe der Vereinsgeschichte einnehmen. „Wir haben eine Schmerzgrenze für einen Abgang. Diese liegt in einem zweistelligen Millionen-Bereich“, sagte Sportchef Olaf Rebbe bei „Sky“ über den 25-jährigen Japaner, der elf Bundesliga-Tore in 32 Partien in der ersten und vorerst einzigen Saison der Störche im Oberhaus erzielte.
Gerücht



54 %

„Der Wunsch vom Spieler ist es, in einer ersten Liga zu spielen. Shuto möchte bei der Weltmeisterschaft 2026 mit der japanischen Nationalmannschaft antreten“, äußerte Rebbe Verständnis für Machinos Ziel, in der Bundesliga zu bleiben. Bisher war zu vernehmen, dass eine Einigung bei einem hohen einstelligen Millionen-Bereich möglich sei. Der heiße Markt für Stürmer ermöglicht aber hohe Forderungen – an anderer Stelle sind vergleichbare Spieler schließlich kaum günstiger, und Machino ist noch bis 2027 vertraglich gebunden.
Schon alles über 3 Mio. Euro wäre für die KSV ein Vereinsrekord. So viel kostete 2019/20 David Kinsombi (29), als er zum HSV ging. Zuletzt hieß es, um die Summe für Machino, mit dem man sich persönlich schon einig sein soll, zu stemmen, müsse Gladbach erst Spieler abgeben. „Wir haben Ideen, sind auf alles vorbereitet, müssen aber auch Einnahmen generieren“, sagte kürzlich Sportchef Roland Virkus. „Dann sind wir sofort handlungsfähig, wenn eine Tür aufgeht.“ Beim Scouting des Nationalspielers ist laut der „Bild“ auch Sturmkollege Alexander Bernhardsson (26) in den Fokus der Fohlen gerückt. Nach Transfermarkt-Informationen soll der Schwede aber an der Förde bleiben. Auch sein Vertrag gilt bis 2027.
Rebbe hatte schon bei seiner vorherigen Station 1. FC Nürnberg bewiesen, hohe Ablösen erzielen zu können. Für Rekordabgang Stefanos Tzimas (26,5 Mio. Euro zu Brighton), Can Uzun (11 Mio. Euro nach Frankfurt) oder Finn Jeltsch (8 Mio. Euro zum VfB Stuttgart) generierte er seit Frühjahr 2021 insgesamt über 60 Mio. Euro an Einnahmen (zu allen Nürnberger Transfers).
Rebbe erklärt Kieler Kaderplanung: „Haben einen Plan entwickelt“
Über den Umbruch im Kieler Kader nach dem Abstieg sagte Rebbe: „Das ist eine Teamarbeit, zusammen mit Marcel Rapp, mit dem weiteren Trainerteam und der Scoutingabteilung. Wir haben einen intensiven Sommer gehabt. Wir haben einen Plan entwickelt, wie wir in die neue Saison gehen wollen und auch, was wir verändern können. Das versuchen wir jetzt umzusetzen. Wir haben schon Spieler verpflichtet, aber uns haben auch einige Spieler verlassen. Bisher läuft alles so, wie wir es uns vorgestellt haben.“ Ähnlich hatte sich zuvor auch Trainer Rapp geäußert.
Neben einem schon stabilen Gerüst gehe es nun darum, eine neue Führungsstruktur innerhalb der Mannschaft aufzubauen. „Wir können nicht nur junge und talentierte Spieler verpflichten, sondern auch welche, die Führungsqualitäten mitbringen. Das haben wir in den letzten Tagen umgesetzt.“ Am Wochenende hatte Routinier Stefan Schwab (34) bei den Schleswig-Holsteinern unterschrieben, ihn holte Rebbe schon zu PAOK Thessaloniki.
„Stefan Schwab ist ein absoluter Leader“, sagte Rebbe. „Er ist in jeder Mannschaft ein Anführer gewesen. Auch als Fußballer ist er wertvoll, und das trotz seiner 34 Jahre. Das ist ein Alter, bei dem oft gesagt wird, dass man das Fußballspielen besser sein lassen sollte. Das sieht man bei ihm nicht. Letztes Jahr hat er 47 Pflichtspiele für PAOK Saloniki absolviert. Da hat er auch international gespielt. Ich glaube, er kann uns auf und neben dem Platz helfen.“