München – Zwei Brandanschläge auf Polizeifahrzeuge halten die bayerische Landeshauptstadt in Atem. Die Ermittler jagen Brandstifter, die gezielt gegen die Polizei vorgehen – mit Millionenschaden! „Wir ermitteln in alle Richtungen“, so ein Polizeisprecher.

Polizeiautos brennen in Trudering und Untermenzing

In der Nacht auf den 22. Mai 2025 brannten in München-Trudering mehrere Einsatzwagen der Reiterstaffel. Gegen 3.15 Uhr schlugen die Flammen in der Schichtlstraße 46 hoch: Die Feuerwehr rückte sofort an – und konnte Schlimmeres verhindern. Die Stallungen direkt neben den Fahrzeugen blieben vom Feuer verschont. Polizeipferde wurden von alarmierten Streifen rechtzeitig gerettet – sie kamen mit dem Schrecken davon.

Trotzdem: Sechs Polizeiwagen wurden beschädigt, vier davon vollständig zerstört. Der Schaden: rund eine Million Euro!

Anschlag auf Hundestaffel – 3 Millionen Euro Schaden

Wenige Monate zuvor, am 25. Januar 2025 gegen 2.40 Uhr, schlugen die Täter schon einmal zu – damals bei der Polizeiinspektion Diensthundestaffel in Untermenzing.

Auch dort loderten Flammen, auch dort gab es keine Verletzten – aber: 23 Dienstfahrzeuge wurden erheblich beschädigt oder brannten komplett aus. Die Tiere blieben zum Glück verschont, denn sie leben bei ihrem Hundeführer. Der Schaden: rund drei Millionen Euro!

Ermittler jagen die Täter – 10.000 Euro Belohnung

Jetzt übernimmt eine neue Ermittlungsgruppe die Fahndung: die „EG Brand“. Unter der Leitung der Generalstaatsanwaltschaft München und der Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) arbeiten Kriminalbeamte, Experten des Bayerischen Landeskriminalamts und weitere Spezialisten zusammen. Sie prüfen derzeit verschiedene Spuren und mögliche Zusammenhänge.

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Ein Polizeipressesprecher hält auch einen „Spionageanschlag“ im Kontext des Ukraine-Krieges für möglich: Mit den beiden Taten habe man nicht nur die Polizei geschädigt, sondern den Staat. Inzwischen werden die Gebäude per Video überwacht.

Thomas Schelshorn, Polizeirat der Polizei München, hält bei einer Pressekonferenz das Fahndungsplakat hoch: Es wird in an alle Haushalte verteilt, die in der näheren Umgebung der Tatorte liegen

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Foto: Leonie Asendorpf/dpa

Für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, hat die Generalstaatsanwaltschaft 10.000 Euro Belohnung ausgelobt.