AUDIO: Norddeutscher Wohngipfel in Hamburg (1 Min)
Stand: 25.06.2025 06:02 Uhr
Gemeinsam können wir billiger bauen – das ist das Ergebnis des zweiten Norddeutschen Wohngipfels in Hamburg. Bauministerinnen und -minister aus den norddeutschen Bundesländern trafen sich am Dienstag in der Hamburger Stadtentwicklungsbehörde.
Jedes Bundesland hat sein Spitzen-Wissen: Hamburg beim Verringern der Bauvorschriften, Schleswig-Holstein beim günstigen Sozialwohnungsbau, Mecklenburg-Vorpommern bei der Digitalisierung. Lasst uns das in einen Topf werfen, sagte Hamburgs Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD). „Wenn wir die Schwarmintelligenz unserer Länder besser nutzen, könnten wir schneller auf die Probleme reagieren, die uns alle umtreiben“, so Pein. Sie meinte Probleme wie zu hohe Baukosten und zu viele Vorschriften.
Initiativen für billigeres Bauen
Mit ihren Initiativen für das günstigere Bauen könnten Hamburg und Schleswig-Holstein die Blaupause für ganz Deutschland liefern, sagte die Kieler Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU). „Wenn Sie zum Beispiel Deckenstärken nehmen, dann nehmen Sie drei Zentimeter weniger. Das reicht immer noch. Dann hören Sie immer noch nicht viel vom Nachbarn. Oder dass Fahrstühle jetzt nur noch ganz selten eingebaut werden.“ Außerdem bräuchten Kinderzimmer auch keine 17 Steckdosen.
Wunsch nach bundesweiter Koordinierung
Zusammenarbeiten könnten die Nordländer auch bei einer Materialprüfungsanstalt für recycelte Baustoffe. Pein kann sich das in Schleswig-Holstein vorstellen. Sie wünscht sich zudem, dass die Bundesregierung die Länder beim Austausch ihres Wissens koordiniert, also an die Hand nimmt. Auch Bayern habe gute Lösungen für mehr Wohnungsbau entwickelt, die allen zugute kommen sollten, so Pein.
Im Jahr 2024 sind 39 Prozent mehr Wohnungen gebaut worden als im Jahr davor – so das Statistikamt Nord.
Die mittelständische Bauwirtschaft hat 2024 rund 40 Prozent weniger Wohnungen fertiggestellt als im Vorjahr. Das teilte der Verband BFW Nord mit.
Dazu hat der Senat jetzt die Bauordnung überarbeitet – und in weiten Teilen einem bundesweiten Muster angepasst. Einige Sonderregeln bleiben aber.
Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 25.06.2025 | 06:00 Uhr