Stand: 25.06.2025 07:04 Uhr
In vielen Fällen dauert es in Hamburg bis zu acht Monate, bis ein Antrag auf Zuschuss zur Miete bewilligt oder abgelehnt wird. Damit sind die Bearbeitungszeiten für Wohngeld-Anträge in den Bezirken zu lang, bemängelt die Linksfraktion.
Im Bezirk Eimsbüttel warten Antragstellerinnen und -steller mehr als 30 Wochen auf die Bearbeitung ihrer Wohngeldanträge. Damit ist der Bezirk trauriger Spitzenreiter in Hamburg. Laut einer kleinen Anfrage der Linken brauchen die Bezirke im Durchschnitt knapp 19 Wochen, um einen Wohngeld-Bescheid auszustellen. Gründe für die lange Bearbeitungszeit sind laut Behörde für Finanzen und Bezirke zu wenig Personal oder Ausfälle wegen Krankheit.
Linksfraktion: Unhaltbarer Zustand
Die Linke spricht von einem unhaltbaren Zustand und fordert, dass die Antragsverfahren vereinfacht werden. Die Bezirksbehörde weiß um das Problem: Senator Andreas Dressel (SPD) ist mit der Situation nicht zufrieden, erklärt er in einem schriftlichen Statement. Er wolle die Verfahren schneller machen und Anträge zum Beispiel auch vorläufig bewilligen.
Etwa 27.000 Menschen in ganz Hamburg erhalten Wohngeld. Sie benötigen also einen Zuschuss, weil das Geld für ihre Miete trotz Rente oder Job nicht reicht.
Auch beim Elterngeld lange Wartezeiten
Erst vor wenigen Wochen hatte es in Eimsbüttel Proteste gegen lange Bearbeitungszeiten beim Elterngeld gegeben. Bis zur Zahlung vergehen in Eimsbüttel im Schnitt 78, in Altona sogar 97 Tage. Auch hier meldete sich Dressel zu Wort: Die Wartezeiten seien inakzeptabel, er wolle sie verkürzen und dazu noch vor der Sommerpause Ergebnissse liefern.
In einigen Bezirken warten Eltern mehrere Monate auf ihr Geld. Das will Andreas Dressel ändern und noch vor der Sommerpause Vorschläge machen.
In Eimsbüttel warten Familien teils monatelang auf ihr Elterngeld. Am Mittwoch gab es deshalb eine Demonstration vor dem Bezirksamt.
Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 25.06.2025 | 06:00 Uhr