Stand: 25.06.2025 07:48 Uhr

Der Fußball-Weltverband FIFA hat nach dem Vorfall um DFB-Abwehrchef Antonio Rüdiger ein Disziplinarverfahren gegen Gustavo Cabral vom mexikanischen Klub CF Pachuca eingeleitet.

Cabral soll Rüdiger gegen Ende der Partie zwischen Real Madrid und Pachuca bei der Klub-Weltmeisterschaft am vergangenen Sonntag rassistisch beleidigt haben.

„Nach Auswertung der Spielberichte hat die Disziplinarkommission der FIFA ein Verfahren gegen den Spieler Gustavo Cabral vom CF Pachuca im Zusammenhang mit dem Vorfall zwischen ihm und Antonio Rüdiger von Real Madrid während des Spiels der FIFA Klub-Weltmeisterschaft am 22. Juni in Charlotte eingeleitet“, erklärte der Weltverband.

Welche Worte fielen im Wortgefecht?

Der deutsche Nationalspieler Rüdiger war in der Nachspielzeit des Gruppenspiels zwischen Real Madrid und Pachuca mit dem Argentinier Cabral aneinandergeraten. Es kam zu einem Wortwechsel. Schiedsrichter Abatti schickte beide Spieler weg, dann kam Rüdiger zu ihm zurück und berichtete wohl von einer rassistischen Beleidigung.

Daraufhin kreuzte Schiedsrichter Ramon Abatti Abel aus Brasilien die Arme vor der Brust – es ist seit 2024 ein durch die FIFA eingeführtes Signal, um bei den Turnieren des Weltverbands auf einen Vorfall von Rassismus hinzuweisen.

Doch welche Worte fielen? Gustavo Cabral bestritt den Vorwurf, sich rassistisch geäußert zu haben: „Es war nicht rassistisch. Ich habe ihn einen ‚cagón de mierda‘ (etwa ‚verdammer Feigling‘, Anm. d. Red.) genannt. Das war alles.“ Spanische Medien wie die Zeitung „El Mundo“ berichteten von einer Beleidigung in Bezug auf Rüdigers Hautfarbe.

Schiedsrichter Ramon Abatti Abel (l.) mit Antonio Rüdiger (M.) und Gustavo Cabral

Real Madrids Trainer Xabi Alonso stellte sich hinter Rüdiger und sagte: „Das ist inakzeptabel, und wir glauben, was er gesagt hat. Der Vorfall wird derzeit untersucht.“ Ähnlich schützend ging Pachucas Trainer Jaime Lozano mit Blick auf Cabral vor: „Ich werde mit ihm sprechen, aber so wie ich ihn kenne, ist ihm so etwas noch nie passiert. Ich kann für meinen Kapitän meine Hand ins Feuer legen.“

FIFA hatte zunächst auf Anti-Rassismus-Kampagne verzichtet

Bei der Klub-WM hatte die FIFA einem Bericht des Portals „The Athletic“ zufolge zunächst auf eine eigentlich eingeplante Anti-Rassismus-Kampagne verzichtet. Der Weltverband soll demnach Kampagnenmaterial gegen Rassismus und Diskriminierung entwickelt habe, dieses in den USA aber doch nicht genutzt haben.

Die FIFA äußerte sich dazu zunächst nicht, zeigte am Mittwoch aber beim „Internationalen Tag gegen Hassrede“ ein Video, dass sich gegen Rassismus richtet und die Geste mit den gekreuzten Armen erklärt. Die FIFA teilte mit, dass sie eine „feste Null-Toleranz-Haltung gegen alle Formen von Rassismus und Diskriminierung“ verfolge.