Berlin – Eine Lehrerin einer Berliner Grundschule soll jahrelang Drogen genommen haben – sogar während der Schulzeit! Trotzdem: Sie darf offenbar weiter unterrichten.

Vier aktuelle und ehemalige Mitarbeiter der Schule im Bezirk Mitte bestätigen das dem Tagesspiegel in entsprechenden eidesstattlichen Erklärungen.

Drogenvorwürfe – trotzdem passierte jahrelang nichts

Die Berliner Lehrerin soll sogar während der Schulzeit Drogen konsumiert haben. Ihre Aufsichtspflicht gegenüber rund 20 Kindern hat sie angeblich vernachlässigt und auch Kollegen belästigt. Auf eine Anfrage des Tagesspiegels soll sie nicht reagiert haben.

Seit fünf Jahren sollen Mitarbeiter versucht haben, die Schulleitung zum Handeln zu bewegen – ohne Erfolg! Auch die Schulaufsicht Mitte wurde informiert, doch die Zeugen wurden nie angehört. Die Lehrerin ist weiter im Dienst, es gab keine Suspendierung oder dienstrechtliche Maßnahmen, so die Aussagen.

Drogen aus Kokstaxi vor der Schule gekauft

Eine Zeugin berichtet, sie habe gesehen, wie die Lehrerin Drogen aus einem Kokstaxi vor der Schule gekauft habe. Während Pausen soll sie zu einem Dealer im Park gegangen sein. In einer Erklärung erzählt eine ehemalige Kollegin, die Lehrerin habe zugegeben, „Drogen wie Kokain und Ecstasy“ zu konsumieren und bot ihr auch illegale Substanzen an.

Weiter heißt es, die Lehrerin habe in Pausen Alkohol getrunken und andere durch Intrigen psychisch belastet. Eine ehemalige Schulmitarbeiterin schreibt: „Ich fühlte mich nach jedem Gespräch mit ihr krank.“ Auch soll die Lehrerin oft abwesend gewesen sein, obwohl sie als Vertretungslehrerin eingeteilt war.

Drogen auf der Schultoilette konsumiert

Eine weitere Mitarbeiterin berichtet von auffälligem Verhalten: „Sie ist drogenabhängig und säumt Unterricht und Aufsichten.“ Die Lehrerin soll mit weit aufgerissenen Augen und Zucken aus der Toilette gekommen sein. Kinder beschwerten sich, sie rieche nach Alkohol und schreie oft.

Auch die Schulaufsicht bekam im Oktober 2024 die schriftlichen Erklärungen der Mitarbeiter, die dem Tagesspiegel vorliegen, doch die Vorfälle wurden offenbar nicht aufgearbeitet. Stattdessen seien die Erklärungen der Lehrerin überreicht worden, ohne die Quellen zu schützen. Eine Anhörung der Zeugen fand nicht statt.

Lesen Sie auchKeine disziplinarischen Maßnahmen gegen Lehrerin

Die Bildungsverwaltung äußert sich nicht zu Personalfragen, erklärt aber, dass bei Verdacht auf Alkohol- oder Drogenprobleme ein Aufklärungsgespräch geführt werde. Der Konsum illegaler Drogen während der Dienstzeit ist eine schwerwiegende Pflichtverletzung, die disziplinarische Maßnahmen nach sich ziehen kann.

Auch strafrechtliche Konsequenzen sind möglich. Wird ein solcher Fall festgestellt, ist eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Warum in diesem Fall nicht entsprechend gehandelt wurde, bleibt unbeantwortet.