Zuerst veröffentlicht am
25/06/2025 – 10:10 MESZ
WERBUNG
Darf Handgepäck im Flugzeug nun kostenlos sein oder nicht? Und wenn ja, wie groß darf das dann sein? Darüber diskutiert Europa. Der Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments hat am Dienstag seine Position festgelegt.
Die Europaabgeordneten sind der Meinung, dass Flugpassagiere das Recht haben sollten, zwei persönliche Gegenstände ohne zusätzliche Kosten mit sich zu führen. Um sich auf diesen Kompromiss zu einigen, mussten sich die Abgeordneten jedoch auf die Größe dieser Handgepäckstücke einigen.
„Was wir als Lösung gefunden haben, ist, die Größe des Handgepäcks zu reduzieren“, räumt einer der drei Berichterstatter des Textes, Andrej Nowakow (EVP), ein. „Aber ja, der Vorschlag des Parlaments ist, [das Handgepäck] in den Ticketpreis einzubeziehen.“
Der bulgarische Europaabgeordnete fasst den Vorschlag wie folgt zusammen: „Sie können Ihren Rucksack oder eine Handtasche dabei haben, was heute schon der Fall ist. Sie können nun einen persönlichen Gegenstand dabei haben und ein kleines Handgepäckstück, das eine Gesamtlänge, -höhe und -tiefe von 100 Zentimeter haben sollte.“
Verbraucherschützer: Es dürfen keine zusätzlichen Gebühren erhoben werden
Der Europäische Verbraucherverband (BEUC) begrüßt die Abstimmung, die mit einer sehr großen Mehrheit angenommen wurde. Die Organisation ist der Ansicht, dass „dies eine grundlegende Verbrauchererwartung ist, die perfekt mit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs übereinstimmt, wonach für Handgepäck in angemessener Größe keine zusätzlichen Gebühren erhoben werden dürfen“.
Airlines for Europe (A4E), die 17 Fluggesellschaften vertritt, ist ihrerseits der Ansicht, dass die Europaabgeordneten „diese Abstimmung genutzt haben, um durch die Hintertür luftverkehrsspezifische Änderungen hinzuzufügen, die den Fluggästen die Wahl und die Fähigkeit nehmen, darüber zu entscheiden, für welche Dienstleistungen sie zahlen wollen und, was noch wichtiger ist, für welche Dienstleistungen sie nicht zahlen wollen.“
Die Bedeutung dieses Votums der Europaabgeordneten steht im Gegensatz zu der Entscheidung, die Anfang des Monats von den 27 Verkehrsministern getroffen wurde. Die Mitgliedsstaaten schlugen vor, dass Fluggesellschaften für Handgepäck Geld verlangen können, wenn die Freimengen deutlich angezeigt werden. Der Streit zwischen den europäischen Institutionen geht also weiter.
Der Verkehrsausschuss des Parlaments schlägt außerdem vor, dass Personen mit eingeschränkter Mobilität ohne zusätzliche Kosten mitfliegen dürfen. Ebenso sollten Kinder im Alter von zwölf Jahren ohne zusätzliche Kosten neben ihrer Begleitperson sitzen dürfen.