Theater-Spektakel in Dresden: Schaubudensommer in der Neustadt
Der Sommer ist da: Die sonnigen Nachmittage und lauen Abende laden zum Verweilen ein. Das ist auch der Grundgedanke des Schaubudensommers. An drei Nachmittagen von Dienstag bis Donnerstag bevölkern Straßenkünstlerinnen und -künstler die Hauptstraße, die von der Dresdner Neustadt zur Altstadt führt. Mit kleinen Nummern und Projekten holen sie die Menschen aus ihrem Alltag, laden sie in andere Welten ein und lassen sie den Sommer anders erleben. Zum Beispiel: Mit Bühnenmagie und Lichtblitzen erzählt Jan Jedenak von einer mystischen „Seance“. Shiva Grings taucht mit feinem Humor in den Traum eines Obdachlosen ein. Die Gruppe Common Ground bietet eine spektakuläre Zirkusshow. Daan Mathot und Vincent de Rooij machen Theater mit der Garderobe.
Weitere Informationen
Schaubudensommer
findet vom 1. bis zum 3. Juli, jeweils von 15 bis 22 Uhr statt.
Adresse:
Hauptstraße, 01097 Dresden
Schauspiel in der Lausitz: „Robin Hood“ auf der Waldbühne
Ein letztes Mal wird die Waldbühne Jonsdorf in diesem Sommer noch bespielt, bevor sie umfassend saniert wird. Und für diese letzte Produktion kommt ein Held in die Lausitz, der sich im Wald so wohlfühlen sollte, wie kaum ein anderer: Robin Hood. Im Mittelalter verbreitete sich die Geschichte von einem unvergleichlichen Bogenschützen im Sherwood Forest, der vorbeifahrende Kutschen ausraubt. Bis heute hat sich die Legende gehalten und der Dieb ist zum geflügelten Wort für Gerechtigkeit geworden: der Dieb, der von den Reichen nimmt und den Armen gibt. Doch es geht nicht nur um außerordentliche Steuerrückzahlungen. Dass Robin Hood, der das Gesetz bricht, bei den Menschen beliebter ist als die, die das Gesetz durchsetzen, stellt das ganze System infrage. Die Inszenierung in Jonsdorf setzt dabei ganz auf den Charme des Mittelalters und auf Action.
Weitere Informationen
„Robin Hood“
Adresse:
Waldbühne Jonsdorf
Im Wiesental
02797 Kurort Jonsdorf
Termine:
5. Juli, 20 Uhr
6. Juli, 17 Uhr
10. Juli, 20 Uhr
11. Juli, 20 Uhr
12. Juli, 20 Uhr
13. Juli, 17 Uhr
17. Juli, 20 Uhr
18. Juli, 20 Uhr
19. Juli, 20 Uhr
20. Juli, 17 Uhr
24. Juli, 20 Uhr
25. Juli, 20 Uhr
26. Juli, 20 Uhr
27. Juli, 17 Uhr
Musiktheater in Rathen: „Der Freischütz“ auf der Felsenbühne
Es gibt kaum einen besseren Ort für diese Oper als die Felsenbühne in Rathen. „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber ist eines der wichtigsten Stücke der deutschen Musikgeschichte und spielt auch mit dem deutschen Mythenschatz: Um seine geliebte Agathe heiraten zu dürfen (womit auch Besitz von Wald verbunden ist), muss Max beim Schützenfest unbedingt mit einem Probeschuss überzeugen. Da er leider kein guter Schütze ist, schließt er deswegen einen teuflischen Pakt. Die Szene in der Wolfsschlucht, wo er ein Ritual für Kugeln vollzieht, die immer treffen, überzeugt mit ihrer Gestaltung schon im Theater, aber noch mehr vor den realen Felsen. Doch auch darüber hinaus kann die Inszenierung von Manfred Schöbel überzeugen. Abgesehen von einer modern-unheimlichen Teufelsgestalt folgt der Regisseur dem klassischen Setting, in dem er sich auf die Entwicklung und die Sorgen der Figuren konzentriert. Musikalisch bieten die Elblandphilharmonie und das Ensemble alles, was dafür nötig ist, zeigt sich zum Beispiel der Kritiker Wolfgang Quellmaiz in den „Dresdner Neuesten Nachrichten“ überzeugt. Eine letzte Möglichkeit in diesem Jahr, Open-Air-Theater zu feiern, bevor der Herbst beginnt.
Weitere Informationen
„Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber
Adresse:
Felsenbühne
Amselgrund
01824 Rathen
Dauer: 165 Minuten, eine Pause
Termine:
25. Juli, 19 Uhr
26. Juli, 19:30 Uhr
27. Juli, 17 Uhr
Tanztheater in Dresden: „Vice Versa“ an der Semperoper
Ein sommerlicher Spaziergang durch die Dresdner Altstadt, alles ist ruhig, nur wenige Menschen unterwegs – und plötzlich wird man von einer unsichtbaren Kraft weggestoßen. Es war der Wind. In ihrer neuesten Arbeit setzt sich das choreografierende Geschwisterpaar Imre und Marne van Opstal mit dieser Naturgewalt auseinander. Immer wieder beschäftigt sich das Duo mit Kräften, die an unseren Körpern zerren: In „I’m afraid to forget your smile“ ging es um den Moment nach dem Lächeln und in „Vodoo Waltz“ haben sie sich mit einem Text über epileptische Schübe auseinandergesetzt. Beide Arbeiten waren für den renommierten Theaterpreis „Der Faust“ nominiert. Nun also der Wind: Zu den sanften Klängen von Arvo Pärt zeigen die Mitglieder des Semperballett, wie Kräfte an ihnen ziehen, mit ruckartigen und ausgreifenden Bewegungen. Das neue Stück wird kombiniert mit dem Stück „Noetic“ von Sidi Larbi Cherkaoui. Darin setzt sich das Duo mit dem menschlichen Wunsch auseinander, die Welt zu verändern. Mit Metallbögen schafft das Ensemble dafür immer neue faszinierende Bilder auf der Bühne.
Weitere Informationen
„Vice Versa“
Zweiteiliger Ballettabend mit Choreografien von Sidi Larbi Cherkaoui, Imre & Marne van Opstal
Adresse:
Semperoper
Schinkelwache
Theaterplatz 2
01067 Dresden
Termine:
1. Juli, 19 Uhr
4. Juli, 19 Uhr
6. Juli, 19 Uhr
10. Juli, 19 Uhr
Schauspiel in Rathen: „Shatterhand“ auf der Felsenbühne
Winnetou ist umringt von Konflikten: In El Paso herrschen kriegsähnliche Zustände, weil die Apachen sich nicht in die vorgesehenen Reservate zurückziehen, sondern um ihre Ländereien kämpfen wollen. Gleichzeitig liegen sie im Streit mit den Stämmen der Comanchen. Von diesen Auseinandersetzungen profitiert vor allem der Geschäftsmann Coleman, der noch ordentlich Öl ins Feuer gießt und die Friedensverhandlungen des Gouverneurs verhindern will. Als sich alles zuspitzt, kommt der Cowboy Old Shatterhand in die Stadt, auf der Suche nach seinem alten Freund Winnetou. Nachdem in den vergangenen Jahren viele Debatten um kulturelle Aneignung geführt worden sind, haben auch die Diskussionen um die alten Karl-May-Geschichten zugenommen. Regisseur Manuel Schöbel und Autor Holger Kahl haben diese Herausforderung ziemlich gut gemeistert, indem sie sich auf die Botschaft der Geschichte konzentrierten: Kolonisierung, Ausbeutung und Kriegstreiberei sind Gift. Auf diese Weise ist vor der beeindruckenden Kulisse der Felsenbühne eine temporeiche und actiongeladene Inszenierung mit dem nötigen Einsatz von Pyrotechnik und Pferden entstanden, wie MDR KULTUR-Theaterkritiker Wolfgang Schilling berichtete.
Weitere Informationen
„Shatterhand“
Abenteuerstück von Holger Kahl frei nach Karl May
Adresse:
Felsenbühne
Elbweg 13-15
01824 Rathen
Dauer: 150 Minuten, eine Pause
Termine:
28. Juni, 19 Uhr
29. Juni, 17 Uhr