In Tirana wird Europas Zukunft gebaut, findet der albanische Ministerpräsident. Andere sehen in dessen Wolkenkratzerfantasien ästhetisch angenehme Geldwäsche. Ein Besuch

25. Juni 2025, 10:08 Uhr

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Der albanische Ministerpräsident Edi Rama, ein charismatischer Freigeist und Visionär, präsentiert sich als Gastgeber und Künstler bei der Eröffnung des Bread-and-Heart-Festivals in Tirana, das Architekten aus aller Welt anlockt, um an seinem Transformationsprojekt der Hauptstadt mitzuwirken. Trotz Vorwürfen von Machtmissbrauch und Korruption plant Rama, Albanien in die EU zu führen und setzt auf Architektur als Mittel der Kommunikation und Macht. Die Diskussionen beim Festival schwanken zwischen Begeisterung und Bedenken hinsichtlich der Zukunft Albaniens, insbesondere im Hinblick auf Geldwäsche und Korruption in der Immobilienbranche. Die Architekten versprechen eine Vision für das 21. Jahrhundert, während politische und wirtschaftliche Herausforderungen das Land prägen.

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Tirana Albanien Skanderbeg Square

Das können Sie hier jetzt nicht sehen, aber der Skanderbeg-Platz in Tirana wölbt sich nahezu unmerklich zu einer superflachen Pyramide.
© Artur Widak/​imago images

Edi Rama ist ein Mensch, der keine Menge durchschreiten kann, ohne Hände zu schütteln oder eine Schulter zu berühren oder ein freundliches Wort, ein einladendes Lächeln zu verschenken. Er hat einen grauen, gepflegten Vollbart und kurze, graue Haare, ist fast immer schwarz gekleidet und außerdem groß gewachsen, immerhin war er einmal Mitglied der albanischen Basketballnationalmannschaft.

Die Menge teilt sich vor ihm und schließt sich wieder hinter ihm, wie er sich so durch den Innenhof seines Amtssitzes als albanischer Ministerpräsident in Tirana schiebt, eines Gebäudes aus der faschistischen Ära, als Italien Ende der 1930er-Jahre für kurze Zeit das Land besetzt hatte.