Der Angriff durch einen Wels in Bayern sorgt bundesweit für Aufsehen. Wie hoch ist die Gefahr für einen solchen Vorfall in Hamburg?
Am vergangenen Freitag ereignete sich am beliebten Brombachsee bei Nürnberg ein tragischer Vorfall. Ein Welsfisch verletzte mindestens fünf Badegäste. Seitdem ist der bis zu zwei-Meter-lange Fisch in aller Munde. Wie wahrscheinlich ist ein Angriff wie dieser in Hamburger Gewässern?
Der bis zu 200 Kilogramm schwere Fisch wurde nach heutigem Stand bisher in keinem der sechzehn Badeseen Hamburgs gesichtet. Die Elbe hingegen weist mittlerweile einen beachtlichen Welsbestand auf. Im Frühjahr, Sommer und Herbst fangen Angler, die in der Elbe auf Zander angeln, vereinzelt auch mal einen Wels als Beifang.
In Angelteichen und kommerziellen Angelanlagen ist der Wels eher selten und es kommt nur zu gelegentlichen Sichtungen. So wurde 2010 ein etwa 1,60 Meter langer Wels von einem 14-Jährigen aus dem Helmuth-Schack-See gefischt. Auch in der Alster gab es einen Einzelfall.
Zuletzt berichtete der „Anglerverbund Hamburg e.V.“ von einem Welsfang im Juli 2023 in der Alster. Mit zwei Jahren war der Fisch noch recht jung. Unklar ist, ob es sich um einen Einzelfall handelt oder sich Welse in der Alster angesiedelt haben. Weitere Fälle sollten dem Anglerverbund oder der Obersten Fischereibehörde gemeldet werden.
Insgesamt ist das Vorkommen des Wels in Hamburg eher selten. Wenn er gesichtet wurde, dann zumeist von Anglern. Diese dürfen die Fischart übrigens nicht zwischen Mai und Juli fischen, damit sich die Fische ungestört vermehren können.
Sollte sich ein Wels doch in einen Hamburger Badesee verirren und angreifen, liegt es meistens daran, dass er sein Nest bedroht sieht. In diesen Fällen kann er beißen. In der Regel ist der Wels für den Menschen jedoch ungefährlich. Wer auf diesen großen Fisch trifft, sollte ruhig bleiben, dem Tier nicht zu nahe kommen und im Zweifelsfall langsam Abstand nehmen.