Eine Delegation aus den USA, bestehend aus Fachleuten aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik, hat sich in Münster über Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft informiert. Begleitet von der deutsch-amerikanischen Auslandshandelskammer besuchte die Gruppe Unternehmen und Institutionen aus Nord-Westfalen, die innovative Lösungen für den Umgang mit Starkregen, Überflutungen und alternden Kanalnetzen präsentierten.
Innovative Lösungen aus Nord-Westfalen für globale Herausforderungen
Der Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen, Fritz Jaeckel, betonte die Dringlichkeit massiver Investitionen in den Hochwasserschutz: „Die Hochwasser 2021 in Deutschland verursachten Schäden in Milliardenhöhe. Kein Staat kann solche Katastrophen alle fünf Jahre bewältigen.“ Jaeckel berichtete der Delegation von seinen Erfahrungen beim Wiederaufbau nach Hochwasserkatastrophen und unterstrich die Bedeutung resilienter Infrastruktur.
Grabenlose Sanierung und geosynthetische Lösungen
Unternehmen wie Saertex multiCom aus Saerbeck beeindruckten mit ihrer grabenlosen Rohrleitungssanierung, die 70 % CO2 im Vergleich zur offenen Bauweise einspart. Diese Methode reduziert Kosten, Lärm und Verkehrsbehinderungen erheblich. Mit fast 600.000 Kilometern alter Kanalisation in Deutschland ist der Bedarf an solchen Lösungen enorm.
HUESKER Synthetik aus Gescher präsentierte geosynthetische Baustoffe, die für den Bau und die Sanierung von Dämmen, Deichen und Regenrückhaltebecken eingesetzt werden. Diese Materialien ermöglichen Abdichtungen auch während des laufenden Betriebs und tragen zur Effizienz und Nachhaltigkeit bei.
Das IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur in Gelsenkirchen zeigte der Delegation seine weltweit größte Starkregen-Prüfanlage. Hier wird im Maßstab eins zu eins simuliert, wie Regenwasser in urbanen Gebieten optimal abfließen kann.
Gegenbesuch geplant
Die Delegation zeigte sich beeindruckt von den vorgestellten Technologien und Konzepten. Commissioner Katrina Kessler von der Minnesota Pollution Control Agency lud die deutschen Unternehmen zu einem Gegenbesuch in die USA ein, um den Austausch weiter zu vertiefen.