Newsblog zum Ukraine-Krieg
Oberster US-General glaubt an Sieg der Ukraine – anders als Trump
Aktualisiert am 25.06.2025 – 12:59 UhrLesedauer: 8 Min.
Alexus Grynkewich während seiner Anhörung im Senat. (Quelle: IMAGO/Michael Brochstein/imago-images-bilder)
Einer von Trumps obersten Generälen glaubt an ukrainischen Sieg. Russland greift die Ukraine mit Raketen und Drohnen an. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Das baltische EU- und Nato-Mitglied Estland hat die Verletzung seines Luftraums durch ein russisches Transportflugzeug gemeldet. Die Maschine des russischen Katastrophenschutzministeriums vom Typ IL-76 sei am Sonntagmorgen nahe der Ostsee-Insel Vaindloo unerlaubt in den estnischen Luftraum eingedrungen und habe sich etwa vier Minuten darin aufgehalten. Dies teilte die estnische Armee in Tallinn mit.
Das Flugzeug hatte demnach die elektronische Kennung eingeschaltet und einen Flugplan mitgeteilt. Zum Zeitpunkt des Verstoßes habe der Pilot aber keinen Funkkontakt mit der Flugsicherung gehalten, hieß es in der Mitteilung. Die Maschine sei danach in den russischen Luftraum weitergeflogen.
Der Vize-Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, bezeichnet die Europäische Union als „direkte Bedrohung“ für sein Land. Die EU habe sich zu einem regelrechten Feind Russlands entwickelt. Dennoch solle die bilaterale Zusammenarbeit mit einzelnen EU-Mitgliedstaaten fortgesetzt werden. Der Vertraute von Präsident Wladimir Putin warnt zudem vor einem EU-Beitritt der Ukraine.
Der von Präsident Donald Trump nominierte Kandidat für den Posten des obersten US-Generals in Europa hat sich optimistisch zur Lage der Ukraine im Krieg gegen Russland geäußert.
Bei seiner Anhörung vor dem US-Senat am 24. Juni sagte Luftwaffengeneral Alexus Grynkewich, er halte einen Sieg der Ukraine für möglich. Das geht aus einem Bericht über seine Bestätigungsanhörung hervor.
Wörtlich erklärte Grynkewich: „Ich denke, die Ukraine kann gewinnen.“ Zugleich betonte er den besonderen Kampfeswillen der Bevölkerung: „Ich denke, jedes Mal, wenn das eigene Heimatland bedroht ist, kämpft man mit einer Entschlossenheit, die für uns schwer vorstellbar ist.“ Trump hatte wiederholt betont, es sei kein Sieg für die Ukraine möglich.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump werden sich am Mittwoch während des Nato-Gipfels in Den Haag treffen. Das Gespräch solle um 13.30 Uhr beginnen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch aus Kreisen des ukrainischen Präsidialamts. Vor Beginn des Gesprächs wollen beide demnach kurze Erklärungen vor der Presse abgeben. Zuvor hatte Trump verkündet, er werde seinen ukrainischen Kollegen „wahrscheinlich“ in Den Haag treffen.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat angesichts der geplanten massiven Erhöhung der Verteidigungsausgaben der Nato-Länder erneut vor der Bedrohung durch Russland gewarnt. „Russland bedroht nicht nur die Ukraine, Russland bedroht den gesamten Frieden, die gesamte politische Ordnung unseres Kontinents“, sagte Merz am Mittwoch am Rande des Nato-Gipfels in Den Haag. Die Nato-Partner hätten „übereinstimmend“ festgestellt, „dass sich die Bedrohungslage geändert hat und die Bedrohung heißt insbesondere Russland“, fügte er hinzu.
Merz betonte erneut, die Nato treffe ihre Entscheidungen nicht, „um irgendjemandem einen Gefallen zu tun“. Diese Entscheidungen würden „aus eigener Erkenntnis, aus eigener Überzeugung“ getroffen, dass insbesondere die europäischen Nato-Partner „in den nächsten Jahren mehr tun“ müssten, um die eigene Verteidigungsfähigkeit zu sichern.