Beim bevorstehenden Filmfest München werden 164 Filme aus 54 Ländern gezeigt. Das ist beeindruckend, aber offensichtlich nicht genug: Denn jedes Land und jede Region kann nicht vertreten sein, ein Festival ist keine Weltausstellung. Wer sich cineastisch und geografisch trotzdem festlegen will, kann das in München bei den über das ganze Jahr verteilten Länderfilmfestivals machen: Dort geht es vorwiegend ostwärts, dort werden ausschließlich rumänische, kurdische, griechische, türkische oder iranische Filme gezeigt.

Etwas unglücklich terminiert ist die aktuelle Ausgabe der Georgischen Filmtage: Das kleine Festival mit insgesamt acht Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmen aus der Südkaukasus-Republik findet fast parallel mit dem deutlich größeren Filmfest München statt.

Sommerfestival in München

:Stars, Galas, großes Kino – das sind die Höhepunkte des Filmfests

49 Weltpremieren: Beim Filmfest wird München zur Kinometropole. Stars wie Gillian Anderson und Stellan Skarsgård sind Ehrengäste, Neues gibt es auch von Jella Haase, Josef Hader und dem Pumuckl.

Von Josef Grübl, Bernhard Blöchl und Barbara Hordych

Los geht es am Donnerstag, 26. Juni, im Filmmuseum, gezeigt wird der Spielfilm „From Life to Life“. Es geht um einen ehrlichen und sehr engagierten Arzt, der sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Georgien der Neunzigerjahre zurechtfinden muss. Beka Sicharulidse hat den Film geschrieben, produziert und inszeniert, er spielt auch die Hauptrolle. Im Anschluss an die Vorführung ist ein Video-Gespräch mit dem filmischen Multitalent geplant.

In den darauffolgenden Tagen ziehen die Georgischen Filmtage ins Werkstattkino um, dort werden die restlichen Festivalfilme gezeigt. Auf dem Spielplan stehen unter anderem ein Dokumentarfilm über eine Familie, die auf einem Acker Blaubeeren anbauen will („Blueberry Dreams“) oder das Coming-of-Age-Drama „Panopticon“. Darin wird die Geschichte eines 18-Jährigen aus Tiflis erzählt, der völlig verunsichert durchs Leben streift: Sein Vater möchte Mönch werden, seine Mutter lebt im Ausland. Erst die Mutter eines Freundes gibt ihm Orientierung.

Georgische Filmtage, Donnerstag, 26., bis Sonntag, 29. Juni, Filmmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, sowie Werkstattkino, Fraunhoferstraße 9