Noch bis Sonnabend, den 28. Juni, ist in der Prenzlauer Nikolaikirche die Wanderausstellung zum BDA Preis Brandenburg 2024 zu sehen. Der BDA ist der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten, von denen sich 52, die in Brandenburg in den zurückliegenden vier Jahren Projekte realisierten, mit ihren Arbeiten am Wettbewerb beteiligten.

Nachhaltigkeit und Kreativität

In den vergangenen Jahren, so macht es Philipp Jamme, Vorsitzender des Brandenburgischen Landesverbandes deutlich, gab es in der Architektur eine Art Bewusstseinswandel. Vor dem Hintergrund schmaler Budgets und der gleichzeitigen Forderung nach Nachhaltigkeit ist Kreativität gefragt. Und eben diese Nachhaltigkeit in Verbindung mit sozialen Komponenten ist auch wesentliches Kriterium für die Preisvergabe. Sprich: Das soziale Umfeld wird integriert, in alte Gebäude neues Leben einziehen zu lassen, ihnen eine Zukunft zu geben, steht bei der Preisvergabe im Fokus.

Von den zehn möglichen Preisen entschied sich die Jury für die Maximalanzahl, wobei einer der Einreicher mit dem Sonderpreis ausgezeichnet wurde. Unter dem Motto „Umbau statt Abriss“ wurde mit „Luise 19E“ aus einem Garagenkomplex aus DDR-Zeiten in Werder an der Havel ein Gemeinschaftszentrum. Das Besondere an dem Projekt: Die Nutzenden haben mitbestimmt, was entstehen soll und sie haben selbst mit Hand angelegt.

Erhaltenswertes mit Neuem verbinden

Der Prenzlauer Architekt Olaf Beckert ist begeistert. Nicht alles muss, und das ist sein Credo seit Jahrzehnten, neu gebaut und inszeniert werden. Die Verbindung des Vorhandenen, Erhaltenswerten mit dem Neuen steht bei ihm im Vordergrund. Mehrmals schon stellte er das in Prenzlau unter Beweis – Beispiele sind die Georgenkapelle als Domizil seines Architekturbüros, das Dominikanerkloster und das Stadtwerke-Ensemble.

Zahlreiche Projekte in Prenzlau tragen die Handschrift von Olaf Beckert, der sich auch im BDA engagiert. Bild vergrößern

Zahlreiche Projekte in Prenzlau tragen die Handschrift von Olaf Beckert, der sich auch im BDA engagiert. (Foto: Lisa Martin)

Hierhin lädt er auch am kommenden Sonntag, dem 29. Juni, am Tag der Architektur ein. Um 14 Uhr und um 16 Uhr wird er gemeinsam mit Maximilian Kluge, Investbauleiter technische Dienste der Stadtwerke, Interessierte über das Gelände führen, wobei die neue Caféteria als Standort im Rahmen des Architekturtages im Mittelpunkt steht.

Der Katalog zur Ausstellung liegt zur kostenfreien Mitnahme bereit. Auch als Inspiration, sich die Projekte vor Ort anzuschauen. Bild vergrößern

Der Katalog zur Ausstellung liegt zur kostenfreien Mitnahme bereit. Auch als Inspiration, sich die Projekte vor Ort anzuschauen. (Foto: Lisa Martin)

Prenzlaus Bürgermeister Hendrik Sommer (parteilos) hob zur Eröffnung der einwöchigen Schau in St. Nikolai Beckerts Engagement für den Erhalt alter Bausubstanz und damit von Geschichte hervor und bedankte sich, dass er die Ausstellung in die Uckermark-Kreisstadt geholt und das Dominikanerkloster die Nikolaikirche zur Verfügung gestellt hat. Geöffnet ist sie während der Öffnungszeiten des Dominikanerklosters Dienstag bis Sonnabend von 10 Uhr bis 17 Uhr.