Sie sprach ihren Schüler mit seinem Wunschnamen an, jetzt ist Melissa Calhoun ihren Job los.
Der Vertrag der Lehrerin an einer High School im US-Bundesstaat Florida wurde nicht verlängert, weil sie ihren Schüler nicht mit seinem Geburtsnamen ansprach. Der Vorwurf: Damit unterstütze sie die sexuelle „Geschlechtsverwirrung“ des Jugendlichen.
In Florida verbietet das sogar ein Gesetz: Will ein Schüler in der Schule anders genannt werden, als es in seiner Geburtsurkunde steht, müssen die Eltern vorher ihre Erlaubnis erteilen – sonst macht sich der Lehrer strafbar.
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▶︎Das Gesetz stammt zwar schon aus dem Jahr 2023 und wurde von Trump-Kumpel Ron DeSantis unterzeichnet – doch erst, seitdem der „Anti-Woke“-Wahn von US-Präsident Donald Trump (78) immer wildere Blüten treibt, hat es auch berufliche Konsequenzen!
Petition soll Rauswurf noch verhindern
Ihr wurde das jetzt zum Verhängnis: Lehrerin Melissa Calhoun aus Brevard County im Osten des Bundesstaats. Bezirkssprecherin Janet Murnaghan bestätigte, dass Calhoun wegen des Verstoßes gegen das „Anti-Woke-Gesetz“ ihre Schule verlassen muss.
▶︎ Kaum zu glauben: Lehrern in Florida ist es bis zur zwölften Klassenstufe sogar untersagt, nur über sexuelle Orientierung zu sprechen! Kritiker nutzen deshalb die Bezeichnung „Don‘t say gay-Gesetz“. Auch Spitznamen und sogenannte Pronomen sind verboten.
Ron DeSantis (46) mit seiner Familie: Er hat eine klare Vorstellung davon, was Bildung nicht sein soll
Foto: GIORGIO VIERA/AFP
Gouverneur DeSantis rechtfertigte das Vorgehen seines Staates mit Verweis auf den Jugendschutz: „Ist es angemessen, diesen jungen Kindern in der Schule Dinge wie Gender-Ideologie beizubringen? Ihnen beizubringen, dass sie vielleicht im falschen Körper geboren wurden und ihr Geschlecht eine Wahl ist? Als Vater kleiner Kinder möchte ich das nicht.“
Unterdessen sammeln Unterstützer von Calhoun auf der Plattform Change.org Unterschriften: „Frau Calhoun verkörpert, was gute Bildung sein sollte: inklusiv, verständnisvoll und respektvoll gegenüber der Individualität. Ihr Weggang wäre ein großer Verlust für die Satellite High School und die Bildungsgemeinschaft von Brevard County“, heißt es in der Petition.
Ihr Ziel: die junge Lehrerin wieder in ihre geliebte Stelle zu bringen.