Die russische Luftabwehr hat laut dem Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin zwei ukrainische Drohnen abgefangen, die in Richtung Moskau geflogen sind. Spezialisten würden die Trümmerteile untersuchen. Der internationale Flughafen Wnukowo in Moskau setzte wegen Drohnenalarms den Flugverkehr aus. Auch auf den Flughäfen entlang der Wolga gab es zeitweise Beschränkungen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der Generalsekretär des Europarats, Alain Berset, haben ein Abkommen für ein Sondertribunal wegen der Verbrechen gegen die Ukraine unterzeichnet. „Jeder Kriegsverbrecher muss wissen, dass es Gerechtigkeit geben wird, und das gilt auch für Russland“, erklärte Selenskyj nach der Unterzeichnung in Straßburg. Bersait sprach von einer „entscheidenden Etappe“ und versicherte Selenskyj, dass dessen Land „auf den Europarat zählen“ könne. Dem Europarat gehören 46 Staaten an. Er setzt sich für die Förderung von Demokratie, Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit in Europa ein.
Das vereinbarte Sondertribunal soll das „Verbrechen der Aggression“ gegen die Ukraine ahnden. Für Kriegsverbrechen im Ukraine-Krieg ist meist der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag zuständig. Er kann jedoch nicht gegen Moskau wegen des „Verbrechens der Aggression“, also der Entscheidung zum Angriff auf die Ukraine, vorgehen. Das Sondertribunal soll diese Rechtslücke nun schließen und Verantwortliche aus dem Kreml sowie dem russischen Militär vor Gericht bringen. Das Richtergremium soll ebenfalls in Den Haag ansässig sein und in den kommenden Monaten die Arbeit aufnehmen.