Ab 2027 sollen in Berlin-Kreuzberg rund tausend Geflüchtete in eine neue Unterkunft an der Hasenheide einziehen. Bereits jetzt regt sich Widerstand im Kiez. Das frühere Gebäude der Deutschen Rentenversicherung wird für rund 200 Millionen Euro umgebaut, wie Focus online berichtet.

Laut der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) sollen die Bauarbeiten bis zum dritten Quartal 2026 abgeschlossen sein. Albrecht Broemme, Koordinator für Flüchtlingsfragen, hofft auf ein «Vorzeigeprojekt». Doch vor allem in der angrenzenden Düttmann-Siedlung äussern Bewohner Sorgen. «Wir haben hier doch schon genug Kriminalität», zitiert die Berliner Zeitung eine langjährige Anwohnerin.

Gleichzeitig kritisiert Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne) in einem Brief an die Landesregierung fehlende Unterstützung: «Um den bis zu tausend Menschen das Ankommen zu erleichtern, […] werden zusätzliche finanzielle und personelle Ressourcen benötigt.» Der Bezirk fordert vom Land 2,1 Millionen Euro für soziale und gesundheitliche Angebote. Es fehle an rechtzeitiger Information und Kooperation, heisst es weiter.

Immerhin: Das neugegründete «Willkommensbündnis Hasenheide» will sich für Integration und Betreuung einsetzen. Eine offizielle Informationsveranstaltung für Anwohner ist jedoch erst für Ende Juni geplant.