Bremen – Der Gebührenerhöhung für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk haben die Ministerpräsidenten im vergangenen Jahr nicht zugestimmt. Stattdessen fordern die Bundesländer von ARD, ZDF und Co. weitreichende Reformen – und vor allem Einsparungen. Jetzt wird es konkret.

Nach BILD-Informationen tagen die Intendanten der ARD-Sender am Mittwoch in Bremen. Ein wesentliches Thema soll der „Reformprozess“ sein. Dabei geht es vor allem um die Radiosender der neun Rundfunk-Anstalten.

▶︎ Aktuell gibt es 70 unterschiedliche Radiowellen, die über UKW oder rein digital empfangen werden können. Die Länder fordern die Reduzierung auf maximal 53 Sender. Dieser Forderung wollen die Intendanten nun offenbar nachkommen und ab 2027 bei 17 Kanälen einsparen.

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Ob sie anschließend komplett eingestellt werden oder einzelne Angebote noch über Streams oder Podcasts verfügbar sein sollen, ist eine entscheidende Frage.

▶︎ Tatsächlich gibt es bundesweit etliche Überschneidungen. BR, NDR und MDR unterhalten zurzeit jeweils einen eigenen Schlager-Sender, sie alle sollen auf dem Prüfstand stehen. Zudem leistet sich der MDR sowohl einen Sender für Klassik als auch einen für Kultur, außerdem ein Programm für Kinder („MDR Tweens“) und eins für Jugendliche („Sputnik“).

Florian Hager (49) vom Hessischen Rundfunk hat aktuell den Vorsitz der Intendanten-Konferenz

Florian Hager (49) vom Hessischen Rundfunk hat aktuell den Vorsitz der Intendanten-Konferenz

Foto: Focke Strangmann/dpa

▶︎ Programme für junge Hörer haben auch WDR („Die Maus“) und SWR („Das Ding“). Der BR gönnt sich einen eigenen Kanal für Volksmusik („BR Heimat“), der NDR für alternative Musik („Blue“).

Über die Beschlüsse wollen die Intendanten die Mitarbeiter nach BILD-Informationen am Donnerstagvormittag informieren.

Eine BILD-Anfrage beim „Hessischen Rundfunk“ (hat den Vorsitz der Intendanten-Konferenz) wollte ein Sprecher am Mittwoch nicht kommentieren.