Für Unternehmen mit 1.000 Windows-10-Geräten bedeutet das ESU-Programm von Microsoft allein im ersten Jahr eine Investition von 61.000 Dollar. Über drei Jahre belaufen sich die Kosten auf insgesamt 427.000 Dollar, womit man auch viel neue Hardware anschaffen könnte.
Maisto weist jedoch darauf hin, dass „viele Unternehmen eher die ESU-Gebühren zahlen, als größere Investitionen in eine beschleunigte Hardware-Aktualisierung für Windows 11 zu tätigen“ – insbesondere angesichts wirtschaftlicher Unsicherheiten und geopolitischer Spannungen.
Aktuelle Daten von StatCounter zeigen, dass der Marktanteil von Windows 10 weltweit bei 53 Prozent liegt, Windows 11 kommt auf 43 Prozent. In Unternehmensumgebungen, in denen die Hardware-Erneuerungszyklen länger sind, ist die Verbreitung von Windows 10 oft höher.
Compliance-Lücken und Risiken für Unternehmen
Forrester-Analyst Maisto erkennt an, dass das ESU-Programm „den Druck auf Unternehmen in ohnehin schon turbulenten Zeiten verringern wird“. Er warnt jedoch, dass jedes Unternehmen eine angemessene Risikobewertung durchführen muss, wenn es ESU gegen eine sofortige Migration auf Windows 11 abwägt.
So beinhalten Extended Security Updates lediglich kritische und wichtige Sicherheits-Updates. Trotz der Zahlung von 61 Dollar pro Gerät erhalten IT-Abteilungen keine neuen Funktionen, keine Fehlerbehebungen jenseits von Security-Problemen und keinen technischen Support.
Hinzu kommt, wie Sanchit Vir Gogia, Chefanalyst bei Greyhound Research, betont, dass ESU über grundlegende Sicherheitsaspekte hinaus neue Compliance-Risiken schafft: „Microsofts ESU-Programm kann zwar Schwachstellen schließen, aber es beseitigt nicht die Compliance-Lücke“, erklärt er. „Ohne Unterstützung für moderne Identitäts-Frameworks, Telemetrie oder Zero-Trust-Baselines bleibt Windows 10 – selbst mit Patches – eine veraltete Plattform.“