Während in Deutschland das Thema „Oben ohne für Frauen“ in Schwimmbädern jedes Jahr diskutiert werden und einige große Städte Göttingen, Siegen, Köln, Hannover, Frankfurt und auch Berlin dieses erlauben, gilt in Frankreich eine ganz besondere Kleiderordnung.
Nur enganliegende Badehosen
Das Gesetz dort ist nicht neu, sondern stammt aus dem Jahre 1903 und wird nach wie vor streng durchgesetzt.
Männer dürfen in öffentlichen Schwimmbädern, in Hotelpool und in Wasserparks keine langen Badehosen tragen. Erlaubt sind nur eng anliegende Badehosen.
Warum ist das so?
Die skurrile Vorschrift beruht auf hygienische Vorschriften, denn Badeshorts werden von Männern auch gern im Alltag getragen. Staub, Schmutz und andere Verunreinigungen gelangen so schnell ins Wasser. Des Weiteren befürchten die Franzosen, dass sich Fasern der Stoffhosen auflösen und die Filteranlagen verstopfen. Und der dritte Grund, warum keine langen Badehosen erlaubt sind, ist der Sicherheit geschuldet. Der Stoffe dieser Hosen sauge sich oft mit Wasser voll und beim Verlassen des Beckens tropft dieses auf den Boden. Es besteht Rutschgefahr.
Unbelehrbarer aus dem Becken vertrieben
Diese Vorschrift wird zur Verwunderung von Urlaubern auch durchsetzt. So berichtete in einem „Guardian“-Interview ein irischer Journalist, dass ihn ein französischer Bademeister bei einem Besuch im Schwimmbad anschrie. Demnach sei er ein paar Bahnen in einer Badehose geschwommen, die ihm „etwa bis zur Hälfte der Oberschenkel reichte“. „Ich sagte, das sei lächerlich und glitt in die Mitte des Beckens. Ein Rettungsschwimmer sprang mir hinterher ins Wasser, drei weitere Bademeister holten einen großen Haken, mit dem man Ertrinkende herausfischen kann, und zogen mich hinaus“, berichtet er weiter. Anschließend musste er in einer engen Badehose zurückkommen. Die sei „verdammt unbequem“ gewesen, so berichtet der Focus.