Zuerst veröffentlicht am
24/06/2025 – 18:25 MESZ
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Französische Ärzte schlagen Alarm wegen der gesundheitlichen Folgen eines giftigen Schwermetalls, das in Grundnahrungsmitteln wie Brot, Getreide und Kartoffeln enthalten ist.
Das beim Menschen krebserregende Cadmium kommt natürlicherweise im Boden vor und wird auch in Phosphatdüngern eingesetzt – dadurch gelangt es über Pflanzen in die Nahrungskette. Für die meisten Menschen stellen Lebensmittel die Hauptquelle der Belastung dar, doch auch Zigaretten enthalten Cadmium.
Der französische Ärzteverband (URPS) warnt vor einer „explosionsartigen Kontaminierung von Kleinkindern“ infolge ihrer Ernährung, mit potenziellen Auswirkungen auf die Gesundheit.
„Das Metall gilt als eines der giftigsten überhaupt“, heißt es in einem Schreiben der Ärzte an die französische Regierung vom 2. Juni.
Cadmium wird mit Bauchspeicheldrüsen-, Lungen-, Prostata- und Nierenkrebs sowie mit Herzerkrankungen, Fruchtbarkeitsstörungen, Nierenschäden, neurologischen Problemen und Knochenerkrankungen in Verbindung gebracht.
Nach Angaben der französischen Behörde für Lebensmittel- und Umweltsicherheit (ANSES) enthalten 0,6 Prozent der Erwachsenen zu viel Cadmium in ihrer Ernährung.
Dieser Anteil steigt jedoch bei Kindern zwischen drei und 17 Jahren auf 14 Prozent und bei Kleinkindern unter drei Jahren auf bis zu 36 Prozent.
Laut einer Studie aus dem Jahr 2023 meldete Italien zwischen 2000 und 2022 die meisten Warnungen wegen Cadmiumverunreinigung in der EU, gefolgt von Spanien, Deutschland, Frankreich und Polen.
Die EU hat Phosphatdünger mit mehr als 60 mg/kg Cadmium verboten. Mehrere Länder haben zudem strengere Grenzwerte festgelegt.
Frankreich, der größte Phosphatdünger-Verbraucher in der EU, hat jedoch keine weiteren Schritte unternommen, um die Cadmium-Grenzwerte zu senken. Forscher sagen, dass die EU-Obergrenze von 60 mg/kg nicht ausreicht.
Die Ärztegruppe forderte die französische Regierung auf, Sensibilisierungskampagnen zu starten, zu versuchen, den Speiseplan von Kindern zu ändern, Bio-Lebensmittel aufgrund ihres geringeren Cadmiumgehalts zu fördern und die Belastung von Risikopatienten zu überwachen.
In dem Schreiben heißt es beispielsweise, dass in den USA die Cadmiumbelastung seit den 1960er Jahren aufgrund einer „besseren Bewirtschaftung von Klärschlamm in landwirtschaftlichen Böden“ zurückgegangen ist.
Die Ärzte erklärten, es sei wichtig, jetzt Maßnahmen zu ergreifen, um die Cadmiumbelastung zu senken, da es Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern könnte, bis die Auswirkungen auf die Menschen in vollem Umfang spürbar werden.
Das Metall „hält sich hartnäckig und reichert sich im Laufe der Jahre im Körper an“, heißt es in dem Schreiben.