Wenn die Mitarbeitenden des städtischen Planungsamtes in die Bezirksvertretung (BV) 10 kommen, gibt es nicht selten jede Menge Kritik an den Vorlagen der Verwaltung. Anders war es am vergangenen Dienstag beim Thema „Neue Hellerhofer Mitte.“ Dümpelte das Projekt der Revitalisierung des in die Jahre gekommenen Einkaufszentrums an der Carlo-Schmied-Straße seit Längerem – trotz des Drucks aus der Bezirkspolitik und dem Hellerhofer Bürgerverein – nur dahin, geht es nun voran.

Wenn auch vielen Hellerhofern nicht schnell genug, wie es Adelheid Schliwa, die für die CDU in der BV 10 sitzt, in der jüngsten Sitzung des Stadtteilparlamentes am Dienstag ausführte. Denn es werden gut und gerne noch zehn Jahre ins Land ziehen, bis die Pläne umgesetzt sind. Weil es aber auch Menschen gebe, die am liebsten alles so ließen, wie es aktuell sei, verwies Uwe Warnecke (Grüne) in der Sitzung auch noch einmal auf die Gründe, warum sich der Bürgerverein und die Politik, allen voran der verstorbene Bezirksbürgermeister Klaus Erkelenz (CDU), seit Jahren für die Revitalisierung des Stadtteil-Zentrums stark machen: Hellerhof überaltert. Um die Zielsetzung des Projektes einmal deutlich nach außen zu kommunizieren, kann sich BV-Mitglied Burkhard Schnieder (SPD) auch einen sogenannten politischen Markttag der BV 10 im Stadtteil vorstellen.

Einst zogen viele junge Familien in den in den 1970er-Jahren neu entstandenen Stadtteil. Die Kinder haben inzwischen selbst Familien gegründet, zurück blieben in den oft zu groß gewordenen Häusern die alt gewordenen Eltern. Für diese fehlt es im Stadtteil an kleineren und bezahlbaren Wohnungen. Diese sollen nun im kleinen dreistelligen Bereich rund um die neu gestalteten Einkaufsmöglichkeiten entstehen.

Mit dem Siegerentwurf des Architekturbüros RKW Architektur + aus Düsseldorf, den am 20. Mai eine Jury auswählte – nach einer breiten öffentlichen Diskussion am Abend vorher – soll das Planungsamt nun die nächsten Schritte gehen. Dem stimmte – nach der BV am Dienstag – auch der Planungsausschuss in seiner Sitzung am Mittwochnachmittag zu. Allerdings gaben die Jury-Mitglieder für die Umsetzung des Siegerentwurfs der Verwaltung noch jede Menge Empfehlungen an die Hand. So soll überprüft werden, ob auf den ein parallel zu den Gleisen geplanter Wohnriegel zugunsten der Integration der P+R-Anlage verzichtet werden kann. Derzeit ist das Parkhaus für die S-Bahnnutzer mit 196 Stellplätzen auf der anderen Seite des Hellerhofweges geplant. Aber auch an Abstellflächen (rund 450) für Radfahrer wird gedacht.

Zudem wünscht sich die Jury eine Intensivierung der Begrünung. Auch soll geprüft werden, ob nicht auch eine weitere Kita nötig wird. Denn perspektivisch wird sich durch Sterbefälle und Neubezug in den kommenden zehn bis 20 Jahren die Hellerhofer Bevölkerung deutlich verjüngen.