100.000 Haushalte ohne Strom
Zwei Tote bei schweren Unwettern in Frankreich – Tief erreicht Deutschland

26.06.2025, 08:59 Uhr

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Nach einer Hitzewelle schlägt das Wetter in Frankreich um: Windspitzen im Orkanbereich, teils heftige Niederschläge und ein Temperatursturz sind die Auswirkungen eines heftigen Wetterumschwungs. Zwei Menschen verlieren ihr Leben. Die Unwetterfront zieht im Tagesverlauf über Deutschland.

Bei heftigen Unwettern sind in Frankreich zwei Menschen ums Leben gekommen. Im Süden des Landes im Departement Tarn-et-Garonne wurde am Abend ein Zwölfjähriger an einem Wasserlauf von einem Baum erschlagen, als er sich mit seiner Familie in Sicherheit bringen wollte, wie der Sender BFMTV unter Verweis auf die Einsatzkräfte berichtete. In einer Ortschaft in Nordwestfrankreich rammte ein Quadfahrer einen auf die Straße gestürzten Baum mit tödlicher Wucht, wie der Sender ici berichtete.

In vielen Teilen Frankreichs kam es nach extremer Hitze mit Temperaturen von weit über 30 Grad zu starken Gewittern mit Sturmböen von bis zu 120 Kilometern pro Stunde. In Nordfrankreich wurde noch heftigeres Sturmwetter befürchtet. Für 57 Departements galt eine Unwetterwarnung. Die Rettungskräfte waren im Dauereinsatz. Über 100.000 Haushalte waren nach Angaben des Zivilschutzes zeitweise ohne Strom.

Premierminister François Bayrou rief die Bewohner der betroffenen Gebiete zu äußerster Vorsicht auf. Er selbst war auch von heftigen Gewittern über Paris betroffen, in deren Folge Wasser ins Parlamentsgebäude eindrang, wo in dem Moment die Abgeordneten tagten. Die Sitzung musste laut BFMTV kurzzeitig unterbrochen werden.

An der Spitze des Eiffelturms wurden Windgeschwindigkeiten von 112 Kilometer pro Stunde gemessen. Wegen des heftigen Regens standen viele Metrostationen unter Wasser und der Verkehr musste unterbrochen werden. Binnen 20 Minuten sank die Temperatur in der Hauptstadt um elf Grad.

Die Unwetterfront erreicht im Tagesverlauf dann Deutschland und zieht bis zum Abend über das Land. Der Tag beginnt vielerorts freundlich. Später sind vor allem im Südosten am Nachmittag Platzregen mit Niederschlagsmengen von 20 bis 50 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit möglich. Lokal kann es mittleren bis großen Hagel geben, wie die ntv-Meteorologen voraussagen. Hinzu kommen Sturm- und Orkanböen. Auch sonst besteht verbreitet Unwettergefahr, auch wenn die Gewitter nicht ganz so heftig ausfallen. In oft schwüler Luft wird es bei maximal 20 bis 33 Grad auch abseits von Gewittern zunächst im Westen und in der Mitte, am Abend auch im Norden windig.