Bryan Adams spielt harten schnörkellosen Rock. Aber Bryan Adams ist kein Rocker. Dazu ist der mittlerweile 65-Jährige eben ein zu gut erzogener Diplomatensohn, mit adrett gescheitelten Haaren, Veganer, niemals Alkohol oder Drogen. Eben einfach zu nett. So kommt er auch auf der breiten, nüchternen, in Schwarz getauchten Bühne im Sparkassenpark rüber. Und trotzdem begeistert er die Massen seit den 1980er Jahren, als er mit einigen Hits die Basis seiner Karriere legte. Dabei hat Adams schnell gemerkt, wo der Hase namens Erfolg lang läuft. Der Hardrock der ersten Alben wich spätestens 1984 mit dem Album „Reckless“ zumeist Mainstream-orientierten Songs und Balladen. „Meister der radiotauglichen Rockballade“, sagen einige. Manche sagen Kuschelrocker.