Gütersloh. Wolfgang Kurrek leidet seit 15 Jahren an der Parkinson-Krankheit. „Es fing damals mit Zittern im linken Arm an“, erzählt der 69-Jährige. Im Verlauf der Jahre verschlechterten sich die Beschwerden.
Mittlerweile bestehen ausgeprägte Schwankungen der Beweglichkeit: „Ich habe zum Teil Angst, einkaufen zu gehen, weil ich plötzlich innerhalb von ein bis zwei Minuten steif werde und nicht mehr vom Fleck komme“, erläutert Wolfgang Kurrek. „Ich nehme dann Notfalltabletten, die aber erst 30-45 Minuten richtig wirken.“
Diese Phasen werden Fluktuationen genannt und treten bei vielen Betroffenen mit Parkinson-Krankheit auf. Ursache ist die fortschreitende Erkrankung Dopamin produzierender Zellen im Gehirn. Der fehlende Botenstoff Dopamin wird dem Patienten zunächst über Tabletten gegeben. Die Wirkstoffabgabe erfolgt dabei unregelmäßig, sodass es zu schwankenden Medikamentenspiegeln im Blut und im Gehirn kommt.
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Neue Pumpentherapie ist seit kurzer Zeit in Deutschland zugelassen
„Nach vier bis sechs Jahren leiden etwa die Hälfte aller Patienten unter Fluktuationen“, berichtet Andreas Rogalewski, Chefarzt der Klinik für Neurologie im St.-Elisabeth-Hospital und Parkinson-Experte. „Gerade die plötzlich ohne Vorwarnung auftretenden Zustände des Eingefrorenseins, das sogenannte freezing, stellt für viele eine große Belastung dar.“
Wolfgang Kurrek wurde eine Hirnstimulation angeboten, die er sich zunächst nicht vorstellen konnte. Seit kurzer Zeit ist in Deutschland eine neue Pumpentherapie mit dem Medikament Produodopa zugelassen, bei der eine Vorstufe des fehlenden Botenstoffs Dopamin dauerhaft und gleichmäßig über einen Katheterschlauch in das Unterhautfettgewebe abgegeben wird.
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Eine Operation ist dafür nicht nötig. Ein Schlauch wird unter die Haut geschoben und muss nach drei Tagen gewechselt werden. Dazu braucht man keine medizinische Ausbildung, sondern nur eine Anleitung.
„Habe ein neues Lebensgefühl erhalten“, sagt der Parkinson-Patient
Wolfgang Kurrek befand sich zur Einstellung vier Tage im St.-Elisabeth-Hospital und konnte danach glücklich nach Hause entlassen werden. „Ich fühle mich wie neu geboren und habe ein neues Lebensgefühl erhalten. Dafür bin ich sehr dankbar“, betont der Parkinson-Patient bei der Entlassung.
Die weitere Betreuung übernimmt der ambulante Neurologe. Im St.-Elisabeth-Hospital wird die Pumpentherapie seit einem halben Jahr angewendet.